Duvensee (pm). Ein Jahr ist vergangen seitdem Minister Robert Habeck seinen „Kompromiss von Duvensee“ vorgestellt hat. Nach dem Gründungstreffen des Vereins Duvenseer Moor am 26. September 2017 war für die Bürgerinitiative Pro Natur Duvenseer Moor sehr schnell klar, dass sie den Verein nicht unterstützen wird. „Ein Verein, der ein Naturschutzgebiet grundsätzlich ablehnt und staatliche Hilfestellungen als Bevormundung empfindet, hat für uns seine Glaubwürdigkeit verloren“, heißt es aus den Reihen der Bürgerinitiative.
Schon nach wenigen Monaten habe sich laut Bürgerinitiative der Kompromiss von Duvensee zu einem Desaster für das Duvenseer Moor entwickelt. „Aktivitäten des Vereins, wie die Anbringung von Vogelnistkästen, das Aussetzen von Stichlingen in den Gräben, Blühstreifen und Baumpflanzaktionen, lenken von den eigentlichen Problemen ab. Sie retten das Duvenseer Moor nicht vor einer weiteren Zerstörung“, heißt es seitens der Bürgerinitiative weiter. Um diese besondere Kulturlandschaft langfristig zu erhalten, seien Maßnahmen erforderlich, die Moorbildungsprozesse begünstigen und das gehe nur über ein gut durchdachtes Wassermanagement. „Dazu brauchen wir ein fundiertes Leitbild mit Aussagen, wohin die Reise gehen soll. Selbstverständlich müssen dabei die Interessen der Landwirtschaft, des Denkmalschutzes und des Naturschutzes berücksichtigt werden“, schreibt die Bürgerinitiative in einer aktuellen Pressemeldung.
Weiter heißt es: „Geradezu ein Hohn sind Aktivitäten von Mitgliedern des Vereins, die in diesem „Hitze-Sommer“ am Schöpfwerk Duvensee das Wasser in großen Mengen abgepumpt haben und das Schöpfwerk als Wasserentnahmestelle missbrauchen. Schlagartig war dort das allabendliche Froschkonzert verstummt. Da fehlt eindeutig der Wille, ein Moor mit seiner besonderen Vegetation und Tierwelt langfristig erhalten zu wollen. Die Entwässerung des Duvenseer Moores hat über viele Jahre zu messbaren Moorsackungen geführt. Dass dadurch bei der Mineralisierung der Torfböden große Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt werden, ist ein Prozess, der dringend gestoppt werden muss.“
Einigkeit bestehe darin, dass sich das Duvenseer Moor zu einem landesweit bedeutenden Rastplatz für viele Enten-, Gänse- und Watvogelarten entwickelt hat. Immer, wenn im Herbst genügend Wasser im Moor steht, nutzen Hunderte von Kranichen das Gebiet als Schlafplatz. Einheimische und Touristen kommen dann und erleben ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Die Bürgerinitiative will nicht locker lassen und sich weiterhin für die Absicherung des Gebietes als Naturschutzgebiet einsetzen, denn nur so gäbe es Rechtssicherheit.