Herzogtum Lauenburg (pm). Was machen, wenn die Bundesregierung, der Bauernverband und in deren Folge die konventionellen Landwirte die vielfachen Forderungen aus der Gesellschaft zum Verbot von Pestiziden gegen Wildkräuter und Insekten nicht befolgen? Antwort: möglichst hocheffektive Insektenhabitate selbst erschaffen! Dieses ist im Garten, auf dem Gründach oder auch sogar auf dem Balkon möglich.
Den Entwurf einer “Insektenburg” hatten wir Mitte April entwickelt und in unserem Vorgarten baulich realisiert. Dazu wurden Rasensoden in einer Kreisfläche von drei Meter Durchmesser ausgestochen, am Nordhalbkreis nach Ost und West auslaufend aufgeschichtet, der Mutterboden ausgeschachtet, hinter der Sodenwand mit Böschung eingebaut und diese mit BUND-Kräuter- und -Wildblumensaat eingesät. Von den gelieferten vier Kubikmeter Grubensand im Wert von 140 Euro wurden drei Kubikmeter in die Baugrube gekarrt, die Basis 20 Zentimeter über Gelände angelegt und die Mutterbodenböschung mit Grubensand so ergänzt und profiliert, dass eine Sonnenfalle entstand. Das ganze Objekt wurde dann noch gründlich beregnet. Bereits nach zwei Tagen hatten etliche der bis zu bis drei Millimeter kleine Solitärbienen sich im Sand eine Legeröhre gebaut.
Schnell war die ganze Sandflächenböschung Loch an Loch mit Wildbienenröhren besetzt. Interessant ist zu beobachte, wie die Bienen fleißig Pollen oder, je nach Art, auch kleine Insekten als Nahrung für Ihre Nachkommen eintragen. Die Blühmischung ist gut aufgegangen, so dass die Bienen, Hummeln und Schwebfliegen hier nun sehr kurze Wege haben. Spaziergänger bleiben immer wieder erstaunt und bewundernd stehen und lassen sich beraten.
Nachmachen erlaubt.
Der Bauplan wird gegen eine Spende von mindestens 50 Euro auf das BUND-Kreisgruppenkonto DE11 2305 2750 0000 9094 75 bei Mitteilung einer Email-Adresse, Fax-Nr. oder Postanschrift gern zur Verfügung gestellt. Telefonische Nachfragen sind unter 04154/9995920 möglich an Hans-Heinrich Stamer.