Kiel (pm). Die 7.013 Lehrkräfte an den 473 Grundschulen in Schleswig-Holstein sollen besser besoldet werden. Auf einen entsprechenden Stufenplan hat sich die Jamaika-Koalition verständigt. Ziel sei die deutliche Stärkung dieser Schulart, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gestern (17. April) in Kiel.
Es gehe um Wertschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte an den Grundschulen, erklärte Finanzministerin Monika Heinold für die Grünen: „“Die bessere Bezahlung ist ein richtiger Schritt, denn die Grundschullehrkräfte leisten im Schulalltag Großartiges! Genauso richtig ist es, dass wir uns auf eine schrittweise Aufstockung der Besoldung ab 2020 verständigt haben. Damit ist dieser finanzielle Kraftakt einfacher zu stemmen“.“ Sozialminister Heiner Garg (FDP) sprach von einem intelligenten Fahrplan, mit dem zugleich die Attraktivität des Grundschullehramtes gesteigert werden solle.
Bis zum Jahr 2026 sollen nach der Verständigung in der Koalition alle Lehrkräfte von Besoldungsstufe A12 nach A13 aufsteigen. Die Differenz werde ab dem Schuljahr 2020 in sechs Schritten ausgeglichen. Der Unterschied zwischen beiden Besoldungsstufen liegt in der so genannten Erfahrungsstufe 4 derzeit bei 405,24 Euro. Die zusätzlichen Personalkosten beziffert die Koalition für das erste Jahr mit knapp zwei Millionen Euro. Die Mehrausgaben je Schuljahr belaufen sich auf voraussichtlich knapp 27,5 Millionen Euro.
Bereits zum 1. August 2019 sollen in einem ersten Schritt die Gehälter von Schulleitern und deren Stellvertretern um zunächst eine halbe, im Jahr drauf (1. August 2020) um eine volle Besoldungsstufe steigen. Die Kosten für diesen Teil des Stufenplans zur Stärkung der Grundschulen schlagen nach den Berechnungen mit zunächst knapp 1,2 Millionen Euro, ab 2021 dann mit 5,3 Millionen Euro zu Buche.
Ebenfalls ab 2019 soll die Besoldung für Kräfte am Institut für Qualitätsentwicklung Schleswig-Holstein (IQSH) sowie für Lehrerinnen und Lehrer auf Funktionsstellen etwa an Grundschulen mit Förderzenten in zwei Etappen angehoben werden. Die Mehrkosten hierfür werden im Jahr 2021 knapp 700.000 Euro betragen. Mit dem Beschluss über die Eckwerte zum Haushaltsentwurf 2019 und zur Finanzplanung für die kommenden Jahre will das Kabinett die Pläne für die Verbesserungen im Grundschulbereich in der kommenden Woche absichern.
Weitere Details zur Verständigung der Koalition über die künftige Besoldung im Grundschulbereich wird Bildungsministerin Karin Prien in der am Nachmittag stattfindenden Pressekonferenz zum Lehrkräftebildungsgesetz erläutern.