Duvensee/Anker (pm). „Die stellen Schilder auf mit ‚Betreten verboten‘. Dann ist es vorbei mit Ausritten durchs Moor! Und Spaziergänge mit eurem Hund könnt ihr dann sowieso vergessen.“ Solche und ähnliche Falschinformationen zum geplanten Naturschutzgebiet „Duvenseer Moor“ würden von einigen Leuten mit starken Eigeninteressen aus Duvensee, Klinkrade, Labenz und Lüchow verbreitet. „Wir wollen die Wünsche und Bedürfnisse der Allgemeinheit vertreten“, sagten sich die acht Gründungsmitglieder der „Bürgerinitiative Pro Natur Duvenseer Moor“ und luden am 31. Mai zu einem Treffen in Anker ein. Und schon war die gute Wohnstube im Café Brandtschatz rappelvoll mit Menschen aus den betroffenden Gemeinden.
Andreas Hagge umriss mit einem kurzen Vortrag die Erhaltungswürdigkeit des Duvenseer Moores. Nicht nur der Naturschutz, auch das Moor als archäologische Fundstätte für Reliquien aus der Mittelsteinzeit ist von großer Bedeutung. Das berühmte „Duvenseer Paddel“ war nur der Anfang interessanter Funde und führte zur Ausweisung eines Grabungsschutzgebietes. Weitere mögliche Erkenntnisse über das Leben unserer Vorfahren vor tausenden von Jahren sind jedoch durch die Trockenlegungen des Moores hochgradig gefährdet. Aus den gleichen Gründen ist ein Rückgang der Artenvielfalt von Flora und Fauna zu beobachten. „Wir brauchen daher Schutzgebiete, um die Natur und unsere kulturelle Vergangenheit für zukünftige Generationen zu erhalten“, so lautet das Fazit des Biologen aus Duvensee.
Ein reger Gedankenaustausch unter allen Teilnehmern folgte und mündete schließlich darin, dass sich aus dem Kreis der Anwesenden die Bürgerinitiative weiter formierte. Das oberste Ziel solle nicht die Konfrontation mit den NSG-Gegnern sein, sondern die umfassende Information der Öffentlichkeit. Das kürzlich verteilte Flugblatt der Bürgerinitiative sei dazu nur ein erster Schritt. Künftig wird eine Webseite installiert und ein Facebook-Konto eröffnet, um Meinungsäußerungen der breiten Bevölkerung Gehör zu verschaffen. Die Bürgerinitiative will sich auf Verwaltungsebene mit einer Prüfung der Einhaltung der Befangenheitsregeln beschäftigen. Einige Gemeindevertreter seien aus Sicht der Bürgerinitiative als Grundeigentümer im Moor direkt involviert und vermischten ihr öffentliches Mandat mit ihren privaten Interessen.
Die Brüskierung der Mitarbeiter des LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) und die Durchsetzung von Eigeninteressen einiger Weniger durch Desinformation und geschickter Lancierung von Falschbehauptungen ohne nennenswerten Widerspruch sollen nach Ansicht der Bürgerinitiative ab sofort vorbei sein. Diese Botschaft gehe als Fazit des Treffens der Bürgerinitiative hinaus in die Region.