Herzogtum Lauenburg/Hamburg (pm). Der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) feiert sein 60-jähriges Bestehen – und blickt damit auf sechs Jahrzehnte Verkehrsgeschichte, Innovation und erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.
Vom Verbundpionier zum Treiber der Mobilitätswende
Als der hvv am 29. November 1965 gegründet wurde, war er weltweit der erste Verkehrsverbund überhaupt. Zuvor gab es in Hamburg und der Region weder koordinierte Fahrpläne noch abgestimmte Linienführungen. Bis zur Gründung des hvv bedeutete eine Reise mit Bus und Bahn durch Hamburg, dass beim Umstieg in ein anderes Verkehrsmittel jeweils auch ein neues Ticket fällig war, bis zu sieben Käufe konnten so erforderlich werden.
Mit der Gründung des hvv begann eine neue Ära. Unter dem Leitgedanken „Eine Fahrkarte, ein Tarif, ein Fahrplan“ schufen die beteiligten Partner Schritt für Schritt einen Gemeinschaftstarif, einen gemeinsamen Fahrplan sowie neue Linienführungen und abgestimmte Verkehrsplanungen. Aus einem unübersichtlichen Nebeneinander wurde ein verlässliches, kundenorientiertes Miteinander. Somit war Hamburg im Jahr 1965 Pionier für einen systemübergreifenden, integrierten öffentlichen Nahverkehr. Der hvv wurde national und international Vorbild für viele weitere Verkehrsverbünde und prägte das Verständnis vernetzter Mobilität weltweit.
Auch heute, in Zeiten tiefgreifender Veränderungen im öffentlichen Nahverkehr, nimmt der hvv eine Vorreiterrolle ein. Besonders sichtbar wurde dies mit der Einführung des Deutschlandtickets, das zweifellos eine Zäsur für den hvv wie für den bundesweiten ÖPNV darstellte. Seitdem gehört der komplexe Zeitkartentarif des hvv der Vergangenheit an: 150 Zeitkartenvarianten wurden abgelöst. Mobilität wurde so einfach wie nie zuvor – ein- und umsteigen ohne Tarifgrenzen, unkompliziert digital verfügbar und bezahlbar, ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Zukunft. Das hat nicht nur das Image des öffentlichen Nahverkehrs verändert, sondern auch das Lebensgefühl vieler Menschen in der Metropolregion. Die konsequente digitale Modernisierung, die dafür im hvv umgesetzt wurde, fand bundesweit Beachtung – und zeigt, dass der hvv im Schulterschluss mit den Verkehrsunternehmen weiterhin Impulse für den Nahverkehr der Zukunft setzt.
Die kommenden Jahre stehen im Zeichen weiterer Innovationen – ob durch emissionsfreie Fahrzeugflotten, smarte Mobilitätsverknüpfungen oder digitale Services, die den öffentlichen Nahverkehr noch komfortabler machen. Auf der Agenda steht zum einen die weitere Vereinfachung und Digitalisierung der Tarif- und Vertriebssysteme. Zum anderen wird neben dem massiven Ausbau des Schnellbahnsystems auch das autonome Fahren im Linienbetrieb sowie die Weiterentwicklung von On-Demand-Verkehren großen Einfluss auf die Angebotsqualität im hvv haben. Der hvv und die Verkehrsunternehmen leisten so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende und zur Erreichung der Klimaziele.
Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin hvv: “Wir schreiben die Geschichte des hvv fort und knüpfen an den Gründergeist von damals an – mit dem Ziel, neue Maßstäbe zu setzen. Denn auch wir haben Visionen, an deren Umsetzung wir bereits arbeiten. Dreh- und Angelpunkt dabei ist die KI-basierte Fahrgastinformation. Der Avatar ermöglicht künftig nicht nur eine (fast) menschliche Interaktion, sondern bietet auch Echtzeitinformationen und -Updates für alle Verkehrsmittel, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse. Und all das auf dem Smartphone. Damit leiten wir perspektivisch die No-App-Strategie ein.”
Raimund Brodehl, Geschäftsführer hvv: „Täglich drei Millionen Fahrgäste auf 850 Linien, 28 Verkehrsunternehmen in drei Bundesländern und acht Kreisen und Landkreisen – davon hätten die Gründerväter des Hamburger Verkehrsverbundes vor 60 Jahren wohl kaum zu träumen gewagt. Doch wir gehen die nächsten Ziele an, um noch mehr Menschen noch besser an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Denn nahtlose Mobilität auch am Stadtrand und in suburbanen Räumen ist unser Steckenpferd. Darauf zahlt unsere On-Demand-Strategie ein, die wir zusammen mit unseren Aufgabenträgern und den Verkehrsunternehmen entwickelt haben. Der hvv bleibt damit auch 60 Jahre nach seiner Gründung das, was er immer war: ein starker Partner für die Menschen der Region – und ein Motor für die Mobilität von morgen.“











