Einhaus (pm). Neben den Initiatoren des Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR), der Einhauser Bürgermeisterin Julia Stricker und dem Kreispräsidenten Michael Sauerland kamen weitere interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie Kinder an der Freizeitwiese in Einhaus zur Mittagszeit am Weltkindertag zusammen. Mitten auf der durch die Feuerwehr abgesperrten Straße traf man sich an einer frisch gepflanzten Elsbeere. Sie ist der dritte „Baum der Kinderrechte“ im Herzogtum Lauenburg.
„Mit dem „Baum der Kinderrechte“ möchten wir als Kreisjugendring die Bedeutung der Kinderrechte am Weltkindertag in den Fokus rücken. In 2023 wurde ein Baum in Berkenthin und in 2024 in Gülzow gepflanzt“, so Veysi Celik, Vorstandsmitglied des KJR. Vor jedem Baum ist ein kleines Schild angebracht, auf dem ein Kinderrecht speziell genannt ist. In Berkenthin findet man den Hinweis auf das „Recht auf Beteiligung“ während in Gülzow das „Recht auf Freizeitgestaltung und Spiel“ thematisiert wird.

In Einhaus wurde nun durch den KJR-Geschäftsführer Arne Strickrodt ein Schild übergeben, der das Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch thematisiert. „Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation kann man davon ausgehen, dass bis zu eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren mussten oder erfahren. Das sind rund ein bis zwei Kinder in jeder Schulklasse“, so Strickrodt. Sexueller Missbrauch findet größtenteils im nahen sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen statt. „Deshalb müssen wir eine Kultur des Hinsehens und nicht Wegschauens leben. Sensibilisierung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit sehen wir deshalb als eine unserer Aufgaben beim Kreisjugendring an“, erläutert Arne Strickrodt. Der KJR selbst bietet aktuell eine eintägige Fortbildung für Ehrenamtliche unter dem Titel „Irgendetwas stimmt da nicht … – Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ an.
Diese Fortbildung findet, wie viele andere Seminare, Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der kreisweiten Informations- und Aktionswochen zu Präventionsangeboten gegen sexuelle Gewalt an jungen Menschen „Schutz beginnt mit uns“. Kreispräsident Michael Sauerland dankt in diesem Zusammenhang allen beteiligten Institutionen und betont die Bedeutung des Aktionsmonats: „Die Erwachsenen tragen für die nachwachsende Generation, für die Kinder, Verantwortung. Der „Baum der Kinderrechte“, dessen junge Tradition fortgeführt werden sollte, soll symbolisch an diese Verantwortung erinnern.“
Julia Stricker ermöglichte es als Bürgermeisterin, dass der dritte „Baum der Kinderrechte“ in Einhaus gepflanzt wurde. „Ähnlich wie ein Baum brauchen Kinder Schutz und Förderung, um zu gesund aufzuwachsen und groß zu werden“, beschreibt sie die Symbolik des Baumes. Sie freut sich sehr, dass Einhaus als Gemeinde gefragt wurde. Dies wurde auch sofort nach der Übergabe des Schildes deutlich, welches umgehend an die vorbereitete Tafel angebracht wurde. Der Baum selbst bekam bei den sonnigen Temperaturen einen großen Schluck Wasser von der Feuerwehr.
Im Anschluss fand im Dorfgemeinschaftshaus ein Spielenachmittag der mobilen Spieliothek statt, zu dem viele der anwesenden Kinder und Erwachsenen pilgerten. „Stadt-Land-Spielt“ ist eine bundesweite Aktion, an der sich der KJR mit seiner Spieliothek beteiligt. Denn der 20. September ist nicht nur Weltkindertag sondern auch „Tag des Gesellschaftsspiels“. In Einhaus ist die mobile Spieliothek das nächste Mal regulär am Dienstag, 7. Oktober in der Zeit von 15 bis 16.45 Uhr.