Mechow/Ratzeburg (pm). Am Mittwoch besuchte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt den Zweckverband Schaalsee-Landschaft (ZSL). Gemeinsam mit Maria Boness, Geschäftsstellenleiterin des ZSL, informierte sich der Minister vor Ort in Mechow über die Erfolge und Herausforderungen der grenzübergreifenden Naturschutzarbeit entlang des Grünen Bandes an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Hier, wo einst die innerdeutsche Grenze Deutschland teilte, wechseln heute Rinder auf den Weideflächen des Zweckverbandes frei zwischen Ost und West – ein Symbol für den erfolgreichen Wandel der Region zu einem lebendigen Naturraum ohne Barrieren.
Biotopvernetzung stärken – Klimaresilienz fördern
Am Aussichtsturm Mechow sagte Umweltminister Goldschmidt: „Klimaresiliente und vernetzte Lebensräume sind entscheidend für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Deswegen sind Projekte wie dieses so wertvoll. Durch das Engagement des Zweckverbandes, kann hier, an der ehemaligen Grenze, auch die Natur wieder zusammenwachsen. Der Zweckverband hat bereits viel erreicht,och es gibt auch noch Lücken im Biotopverbund am Grünen Band. Diese Barrieren wollen wir abbauen, um die Wanderung von Arten zwischen den Lebensräumen wieder zu ermöglichen und die natürliche Durchlässigkeit der Landschaft wieder herzustellen.“
Naturschutz mit Wirkung – für Artenvielfalt und Klimaschutz
ZSL-Geschäftsstellenleiterin Maria Boness betonte die Bedeutung großflächig vernetzter Naturräume:
„Am Mechower See sehen wir konkret, wie sich unsere Arbeit positiv auf die Natur auswirkt. Durch gezielten Flächenkauf konnten wir bereits zahlreiche Biotope verbinden. Diese Vernetzung ist für Arten- und Klimaschutz in unserer Region von unschätzbarem Wert.“
Dank der Förderung durch das Umweltministerium konnte der ZSL sein Team verstärken: „Mit Jürgen Jeske, Diplom-Ingenieur Landespflege, haben wir nun einen Experten, der sich dem Flächenankauf und der Weiterentwicklung des Biotopverbunds widmet. Diese Unterstützung ist für die Umsetzung unserer Ziele essenziell“, so Boness.

Grünes Band: Eine lange Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben
Seit fast 35 Jahren fördert das Land Schleswig-Holstein den Biotopverbund entlang des Grünen Bandes mit vielfältigen Projekten. Bereits 1991 wurde der Zweckverband Schaalsee-Landschaft gegründet – ein deutschlandweit einzigartiger Zusammenschluss, der länderübergreifend in drei Landkreisen Flächen ankauft und naturschutzfachlich entwickelt. „Durch die grenzüberschreitende Naturschutzarbeit ist hier ein echtes Juwel entstanden“ meint Umweltminister Tobias Goldschmidt.
Über das Projekt
Das Projekt am Grünen Band zur Stärkung des Biotopverbundes in Schleswig-Holstein wurde 2024 gestartet und ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Es verfolgt das Ziel, bestehende Lücken im Biotopverbund entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Kreis Herzogtum Lauenburg zu schließen, neue Lebensräume zu vernetzen und gezielte Naturschutzmaßnahmen umzusetzen.
Dabei steht neben der Schaalseeregion, in der der Zweckverband bereits seit Jahrzehnten erfolgreich tätig ist, auch der südliche Raum bis zur Elbe im Fokus. Das Land Schleswig-Holstein fördert das Vorhaben, der Kreis Herzogtum Lauenburg ergänzt die Finanzierung durch eine Viertel-Personalstelle und stellt rund 200 ha Naturschutzflächen dem Zweckverband zur Verfügung.
Über den Zweckverband Schaalsee-Landschaft
Der Zweckverband Schaalsee-Landschaft ist der einzige grenzüberschreitend tätige, öffentliche Eigentümer von Naturschutzflächen an der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Er engagiert sich seit fast 35 Jahren für den Erhalt, die Entwicklung und den Schutz der einzigartigen Schaalseelandschaft und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum kommunalen Arten- und Klimaschutz.
Träger des Zweckverbandes sind die Landkreise Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein), Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) sowie die Umweltstiftung WWF Deutschland.