Herzogtum Lauenburg (pm). Der Bedarf an Pflegepersonal ist groß und wird aufgrund der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren weiter zunehmen, insbesondere auf der Ebene qualifizierter Kräfte. Im Kreis Herzogtum Lauenburg arbeiten insgesamt knapp 3.000 Menschen in Pflegeberufen*. Immer mehr ausländische Pflegekräfte sind in den Pflegeeinrichtungen tätig: Ihr Anteil hat deutlich zugenommen.
„Medizinische Einrichtungen leiden bereits seit Jahren unter einem Mangel an Pflegepersonal, gerade auf Ebene ausgebildeter Pflegekräfte,“ sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Und dieser Bedarf wird bleiben. Die demografische Entwicklung und ein immer höheres Lebensalter lassen erwarten, dass auch mehr Menschen einer Pflegeunterstützung bedürfen werden. Damit bietet die Tätigkeit in einem Pflegeberuf eine gute Jobperspektive, in der Regel unabhängig von wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklungen. Pflegefachkräfte sind stark nachgefragt.“
Frauen machen den größten Anteil aller Pflegekräfte aus
Im Jahr 2024 arbeiteten im Kreis Herzogtum Lauenburg 2.972 Pflegekräfte über alle Anforderungsniveaus hinweg in einer sozialversicherungspflichten Beschäftigung. Das sind 48 oder 1,6 Prozent Beschäftigte weniger als im Vorjahr und 88 oder 2,9 Prozent weniger als im Jahr 2020 (seinerzeit 3.060).
Gut 85 Prozent dieser Pflegekräfte, also 2.536, sind Frauen, von denen 1.039 in Vollzeit und 1.497 in Teilzeit beschäftigt waren. Bei den Männern waren 436 Beschäftigte im Pflegebereich tätig – 294 von ihnen in Vollzeit und 142 in Teilzeit.
Deutliches Plus bei ausländischen Pflegekräften
Von den 2.972 Pflegekräften hatten 2024 397 und damit 13,4 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit, 53 mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2020 betrug ihr Anteil noch 8,5 Prozent und es waren 136 weniger. „Damit ist ihre Zahl in dieser Zeit um über 50 Prozent gestiegen und mittlerweile hat jede siebte Pflegekraft keine deutsche Staatsangehörigkeit“ so die Agenturchefin. “Sie werden immer wichtiger für die medizinischen Einrichtungen und dringend benötigt, um die benötigten Pflegedienstleistungen erbringen zu können.“
Fachkräfte: Es suchen weniger als benötigt werden
Auch in 2024 gibt es einen Fachkräfteengpass für examinierte Pflegefachkräfte im Kreis Herzogtum Lauenburg. Denn auf 87 gemeldete Arbeitsstellen für Pflegefachkräfte kamen lediglich 22 Arbeitslose.
Im Gegensatz dazu übersteigt die Zahl der arbeitslosen Pflegehelferinnen und -helfer das Angebot an gemeldeten Stellen deutlich. 36 gemeldeten Stellen standen 95 Arbeitslose gegenüber, ein Plus von 16 Personen im Vergleich zum Vorjahr.
Verdienste in den Pflegeberufen gestiegen
Über alle Qualifikationsebenen hinweg lag der Medianverdienst** bei Beschäftigten in Pflegeberufen im Kreis Herzogtum Lauenburg im Jahr 2023 bei € 3.626 und damit um € 812 höher als 2019. Seinerzeit lag der Medianverdienst bei € 2.814.
Fachkräfte in den Pflegeberufen haben 2023 im Median € 3.908 und damit € 840 mehr als noch im Jahr 2019 (€ 3.068) verdient.
* “Pflegeberufe“ umfasst die Gesundheits-, Krankenpflege, Fachkrankenpflege, Fachkinderkrankenpflege, Führung – Pflege, Rettungsdienst, Altenpflege
**der Median teilt die Entgelte in zwei Hälften: Eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt unter dem Medianwert, die andere Hälfte liegt über dem Median