Herzogtum Lauenburg (pm). Im März ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg erstmals nach dem Jahreswechsel wieder zu einem Vormonat gesunken. Aktuell sind 152 Menschen weniger gegenüber Februar bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Ihre Gesamtzahl beträgt im zurückliegenden Monat 5.931. Der Rückgang wirkt sich auch auf die Arbeitslosenquote aus, sie sinkt um 0,1 Prozentpunkt gegenüber Februar auf jetzt 5,4 Prozent im März.
Vor einem Jahr waren im März 5.577 Menschen arbeitslos gewesen, 354 weniger als aktuell. Die Quote lag seinerzeit bei 5,1 Prozent.
„In diesem Monat zeigt sich eine positive Dynamik am Arbeitsmarkt. Es haben sich weniger Menschen arbeitslos melden müssen und gleichzeitig haben wieder mehr eine neue Beschäftigung aufgenommen als in den Vormonaten. In der Summe geht die Arbeitslosigkeit mit 152 Jobsuchenden weniger als im Februar sogar recht deutlich zurück und die Arbeitslosenquote sinkt auf jetzt 5,4 Prozent. Trotzdem darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Arbeitslosigkeit auf einem höheren und die Zahl vakanter Stellen auf einem niedrigeren Niveau bewegen als vor einem Jahr. Die schwächelnde Konjunktur sowie der Ukraine-Krieg und Fluchtmigration beeinflussen weiterhin den Arbeitsmarkt. Auch strukturelle Veränderungen, wie die Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft hinterlassen Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Was die Personalnachfrage angeht, liegt die Zahl der vakanten Stellen weiterhin bei über 1.400. Sie hat zum Vormonat leicht zugenommen. Die Unternehmen im Herzogtum suchen weiterhin neue Beschäftigte. Die Stellenbesetzung bleibt unverändert eine Herausforderung für die Personalverantwortlichen in den Betrieben. Für 80 Prozent der gemeldeten Stellen wird ausgebildetes oder höher qualifiziertes Personal gesucht, dabei haben 55 Prozent der Jobsuchenden im Kreis keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit scheidet der Großteil der Jobangebote für sie aus. Das zeigt, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung der Schlüssel für die Jobsuche und eine größere Arbeitsplatzsicherheit ist.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im März 289 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit sind aktuell insgesamt 1.445 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, neun oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 66 Stellen weniger (minus 4,4 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Die die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt aktuell 7.575. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat und liegt bei 6,8 Prozent. Im März des Vorjahres lag sie ebenfalls bei 6,8 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildungssuche: Unterstützung der Berufsberatung nutzen
Die Unternehmen im Herzogtum brauchen und suchen Ausbildungs- und Fachkräftenachwuchs. Seit Herbst vergangenen Jahres haben sie der Arbeitsagentur bisher insgesamt 801 Ausbildungsstellen gemeldet. Für 500 und damit fast zwei Drittel sind aktuell aber noch keine Auszubildenden gefunden.
Daher appelliert die Agenturchefin an alle Ausbildungssuchenden, insbesondere die, die sich bislang nicht bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet haben: „Nutzt jetzt die vielen Angebote für den Berufsstart und die Unterstützung unserer Berufsberatung, um euch bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsberuf und Ausbildungsplatz helfen zu lassen.“
Bislang haben sich 675 junge Menschen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg als Ausbildungsbewerberin oder -bewerber bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, 91 oder 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Es bleibt trotzdem eine Lücke zwischen dem Ausbildungsangebot und den Ausbildungsbewerberinnen und – bewerbern. Die Situation ist weiterhin eine Herausforderung für die Ausbildungsbetriebe“, so Wieczorek. „Auf der anderen Seite bieten sich den jungen Menschen damit gute Chancen für ihren ersten Schritt in die Berufswelt. Der Berufseinstieg über eine qualifizierte Berufsausbildung ist mit jedem Schulabschluss möglich.“
Kontakt zur Berufsberatung können Jugendliche auf mehreren Wegen aufnehmen, erklärt die Agenturchefin: „Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind an allen Schulen regelmäßig vor Ort und bieten dort Sprechstunden an. Daneben sind unsere Hotline 0 45 31 / 167 154 oder die Kontaktaufnahme über die Webseite der Jugendberufsagentur www.jba-rz.de Wege, eine Beratung oder Unterstützung zu erhalten.“