Ratzeburg (pm). Mit den ersten warmen Tagen beginnt für viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner die Freude am frischen Grün – doch auch die Schnecken lassen nicht lange auf sich warten. Besonders die Spanische Wegschnecke kann innerhalb weniger Stunden ganze Beete kahlfressen und sorgt damit jedes Jahr für großen Frust. Doch wie lassen sich die gefräßigen Kriechtiere effektiv fernhalten, ohne auf Chemie oder tierschädliche Methoden zurückzugreifen? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt am Dienstag, 1. April, um 19 Uhr zu einem Info-Abend im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses ein. Alexander Böckmann (BUND) wird verschiedene nachhaltige und bewährte Methoden vorstellen, um den eigenen Garten erfolgreich vor Schneckenfraß zu schützen.
Natürliche Lösungen statt Gift – so bleiben Beete geschützt
Um Schnecken wirksam zu bekämpfen, braucht es keine drastischen Maßnahmen. Vielmehr können gezielte Maßnahmen helfen, die Tiere von Anfang an auf Abstand zu halten. Eine durchdachte Pflanzenauswahl ist dabei eine der einfachsten Methoden:
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Schneckenresistente Pflanzen: Während Salat, Tagetes oder Funkien wahre Schneckenmagnete sind, meiden sie Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel. Auch Farne, Zierlauch und Geranien stehen nicht auf ihrem Speiseplan.
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Physische Barrieren: Schneckenzäune mit nach außen gebogener Kante oder Kupferbänder an Pflanzgefäßen haben sich als effektive Schutzmaßnahmen bewährt. Zudem gibt es innovative Ideen zum Selbermachen, etwa Wasserhindernisse, elektrische Schneckenzäune oder Schafwolle.
Natürliche Feinde – die besten Verbündeten im Garten
Eine besonders wirksame und nachhaltige Methode zur Schneckenabwehr ist die Förderung natürlicher Gegenspieler. Viele Tiere ernähren sich von Schnecken und tragen dazu bei, die Population im Gleichgewicht zu halten:
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Igel: Die stacheligen Gartenbewohner fressen gerne Schnecken. Mit Laub- oder Holzhaufen lässt sich ein idealer Lebensraum für sie schaffen.
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Kröten und Frösche: Ein kleiner, fischfreier Teich bietet ihnen einen idealen Lebensraum – und sie revanchieren sich mit der Jagd auf Schnecken.
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Blindschleichen: Diese harmlosen Echsen lieben Schnecken und fühlen sich in naturbelassenen Gärten mit Totholz und Steinhaufen wohl.
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Vögel: Amseln, Stare und Elstern sind eifrige Schneckenjäger. Wer Hecken, Sträucher und Futterstellen anbietet, lockt sie an.
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Großlaufkäfer: Die nützlichen Käfer fressen nicht nur Schnecken, sondern auch deren Eier. Totholzhaufen und schattige Ecken bieten ihnen ideale Bedingungen.
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Tigerschnegel: Diese nützliche Schneckenart ernährt sich von den Eiern und Jungtieren der Spanischen Wegschnecke und trägt so zur Regulierung der Schneckenpopulation bei.
Ein naturnaher Garten mit vielen Unterschlupfmöglichkeiten für diese Tiere sorgt für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht – und reduziert den Schneckenbefall auf natürliche Weise.
Info-Abend gibt wertvolle Praxistipps
Schneckenexperte Alexander Böckmann erforscht seit Jahren die besten Methoden zur nachhaltigen Schneckenabwehr und hat zahlreiche Experimente durchgeführt, die er auf Schneckenhilfe.de dokumentiert. Beim Info-Abend des BUND wird er praxiserprobte Tipps und effektive Maßnahmen vorstellen, die den eigenen Garten schützen, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören.
Termin: Dienstag, 1. April 2025, 19 Uhr
Ort: Ratssaal, Ratzeburger Rathaus
Eintritt: Frei – alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Anmeldung erbeten: vhs.ratzeburg@gmx.de