Kulpin (jh). Im Rahmen eines Pressetermines, gab Peter Stobbe, der Eigentümer des Herrenhauses in Kulpin, am Mittwoch, 26. Februar, die Möglichkeit das Herrenhaus zu besichtigen und der Architekt Sönke Borgwardt informierte über die aktuellen Sanierungsmaßnahmen. Das Herrenhaus liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Kulpiner Sees und zählt zu den bedeutendsten noch erhaltenen ehemaligen adligen Gütern im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Das zweigeschossige Fachwerkgebäude mit hohem Krüppelwalmdach wurde 1704 von Kilian von Schrader, einem kurbraunschweig-lüneburgischen Hofrat, erbaut. Zeitgleich entstand der südlich gelegene Pferdestall. Nach fünfzehn Jahren Leerstand wird das Herrenhaus nun denkmalgerecht saniert.
Wie Borgwardt erklärte, erhielt das Haus im Laufe der Jahrhunderte verschiedene farbliche Gestaltungen, von Rosa-Rot bis hin zu dunklen Tönen. Historische Malereien, insbesondere an den Fensterecken, lassen sich noch nachweisen. An der Nordseite sind gut erhaltene Farbbefunde geblieben, die als Grundlage für die Restaurierung dienen.
Erst 2012 wurde das Herrenhaus unter Denkmalschutz gestellt und befindet sich seit zwei Jahren im Besitz von Peter Stobbe und seiner Ehefrau Christina Stobbe. Die Restaurierung erfolgt denkmalgerecht, wobei besonderer Wert auf den Erhalt der historischen Bausubstanz gelegt wird. ,,Die ursprüngliche Raumaufteilung soll erhalten bleiben“, so Peter Stobbe. Beschädigte Steine werden nach Möglichkeit wiederverwendet und in geeigneten Bereichen soll mit Kalkhanf nachgedämmt werden.
Die Sanierung erfolgt in mehreren Bauabschnitten und wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Der erste Bauabschnitt, der unter anderem die Außenfassade umfasst und bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll, kostet insgesamt circa 825.000 Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich für den ersten Bauabschnitt, mit einer Förderung in Höhe von 60.000 Euro. Susanne Backhaus von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz war vor Ort, um den symbolischen Förderscheck zu überreichen. Der Großteil der Finanzierung wird durch Eigenmittel des Eigentümers oder unbekannten Förderern getragen. Architekt Sönke Borgwardt begleitet die Restaurierung fachlich und ist maßgeblich an der Umsetzung beteiligt.
Nach der Fertigstellung soll das Herrenhaus nicht nur als Wohnsitz des Eigentümers und seiner Familie dienen, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Geplant sind kulturelle Veranstaltungen und Besichtigungen. Die Bauarbeiten bringen immer wieder Herausforderungen und Überraschungen mit sich, doch die Restaurierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist ein Prozess, der mit viel Sorgfalt und Engagement betrieben wird.
Mit seiner seltenen Bauweise und der historischen Bedeutung bleibt das Herrenhaus in Kulpin ein wertvolles Denkmal, das durch die aufwendige Instandsetzung für zukünftige Generationen bewahrt wird.