Kittlitz (pm). Die Eichhorstbek südwestlich von Kittlitz ist auf den ersten Blick ein unauffälliger Graben, doch an diesem hängt der Lebensraum von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, allen voran dem Kranich. Denn über die Eichhorstbek wird das Niedermoor und der Erlenbruchwald entwässert.
Dies soll sich nun ändern: Der Zweckverband Schaalsee-Landschaft lässt in der Eichhorstbek ein Staubauwerk errichten, was dazu führt, dass bis zu einer festgestellten Höhe das Wasser in diesen Lebensräumen verbleibt. „Die Entwässerung von Niedermooren zu stoppen, ist besonders wichtig, denn sie führt dazu, dass diese großen Mengen an Treibhausgasen emittieren. Sie tragen so zum Klimawandel bei, anstatt als natürlicher Speicher zu fungieren“, erklärt Jasmin Günther, Maßnahmenmanagerin beim Zweckverband.
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Der Wasserrückhalt, der durch den Stau erreicht werden soll, führt zu einer Überstauungsfläche von bis zu 6,3 ha. Diese liegt ausschließlich auf Flächen des Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft sowie einer Fläche im Besitz der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des WWF. Zu diesen Flächen gehören auch die Erlenbruchwälder.
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Erlenbruchwälder wachsen häufig auf Niedermoorböden am Rand von Fluss- und Bachtälern. Charakteristisch für diese Wälder ist die permanente Überstauung durch Wasser. Sie zählen zu den gefährdeten Waldgesellschaften in Mitteleuropa. „Ihre Entwässerung ist insbesondere für den Kranich ein Problem. Denn Kraniche benötigen flache, wassereiche Gebiete als Brutplätze, in denen sie ihre Nester vor Feinden schützen können. Umso wichtiger ist die Umsetzung dieser Maßnahme, um die Brutplätze der hier vorkommenden Kranichpaare zu erhalten“, betont Thomas Neumann als Vertreter der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des WWF.
Die Maßnahme zum Wasserrückhalt im Naturschutzgebiet „Kittlitzer Hofsee und Umgebung“ wird durch Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein umgesetzt.