Geesthacht (pm). Die historische Dampflok „Karoline“ tuckert am Hafenbecken vorbei, während sich eine Meerjungfrau im Freizeitbad sonnt und eine Band bei „Musik am Hafen“ ausrastet – unzählige typische Stadtbilder vereint in einem: Das ist das neue Geesthachter Wimmelbild.
Gezeichnet hat dieses besondere Stadtportrait, das herausragende Bauten genauso wie Geesthachter Leben abbildet, der Illustrator Volker Winter. „Es ist ein Wimmelbild und kein Stadtplan. Das heißt: Geesthacht ist nicht maßstabgetreu aufgezeichnet worden, sondern es handelt sich um ein künstlerisches Werk“, kündigt Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Dr. Julia Dombrowski an. Und Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze betont: „Das Bild ist sehr gelungen. Es gibt darauf viel Wissenswertes und Charmantes über die Stadt zu entdecken. Ein genauer Blick lohnt sich sehr.“ Olaf Schulze hatte das Wimmelbild beim Neujahrsempfang der Stadt am 12. Januar 2025 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und bei den knapp 300 Gästen des Empfangs anhaltenden Applaus für das künstlerische Stadtportrait geerntet.

Da der Künstler nicht aus Geesthacht kommt, waren „mehrere Runden“ auf dem Weg zu diesem sehr persönlichen Stadtbild notwendig, schildert sie. „Am Anfang stand eine Liste mit möglichst vielen relevanten Orten, Events und Persönlichkeiten Geesthachts. Darin fanden sich zum Beispiel das Gebiet um den Westhafen, das Rathaus, die Hafenbrücke und das Krügersche Haus. Diese Liste wurde dann in mehreren Gesprächen mit Personen, die sich gut in Geesthacht auskennen, immer weiter gekürzt und konkretisiert. Schließlich hat sich Volker Winter dann vor Ort ein Bild von den Elementen gemacht, die sich auf dem Wimmelbild wiederfinden sollen. Er hat viel beobachtet und fotografiert – die Stadt mit einem wachen Blick eingefangen“, sagt Dr. Julia Dombrowski. Im Anschluss seien viele Teilzeichnungen entstanden, in denen der Künstler – wie in der Kunst eben üblich – nicht realitätsgetreu aber dafür teils mit viel Augenzwinkern Geesthacht aufs Papier gebracht hat. Diese Teilzeichnungen galt es in einem weiteren Schritt zum Gesamtkunstwerk „Wimmelbild“ zu verknüpfen. „Um die Atmosphäre der Stadt einzufangen, habe ich zunächst Fotografien von Geesthacht gemacht. Mir war es wichtig, ein Bild zu schaffen, in das man beliebig tief eintauchen kann und das immer wieder neue Details preisgibt. Dabei sollte es für jedes Alter etwas zu finden geben – von Szenen mit etwas Geschichte bis hin zu kleinen Momenten zum Schmunzeln“, sagt der Illustrator.
Erhältlich ist das Wimmelbild vorerst ausschließlich in Schwarz-Weiß und im A1-Format. „Wir haben uns bewusst für diese möglichst schlichte Variante entschieden, um dem Inhalt mehr Raum zu geben und Details sichtbar zu machen. Die Größe bietet ausreichend Raum, um viele der Geschichten des Bildes entdecken zu können“, erklärt Dr. Julia Dombrowski.
Die erste Auflage des Geesthachter Wimmelbildes umfasst 150 Exemplare. Zu kaufen sind diese für 12,99 Euro pro Stück während der Öffnungszeiten der Tourist-Information an der Bergedorfer Straße 28 im Krügerschen Haus (Montag bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 13.30 bis 16 Uhr; Sonnabend und Sonntag von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr). „Es wäre toll, wenn das Wimmelbild in Einrichtungen unserer Stadt wie Schulen und Kitas, der Stadtbücherei und der Volkshochschule einen Platz finden würde und so viele Personen die tollen Details des Geesthachter Lebens, die darauf festgehalten sind, entdecken können“, sagt Dr. Sylvia Heudecker, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Familie, Sport und Kultur im Geesthachter Rathaus. „Ich denke, das Wimmelbild kann mit all seinen Facetten identitätsstiftenden Charakter für die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner entfalten.“
Zum Hintergrund: Die Idee, ein Wimmelbild von der Stadt Geesthacht erstellen zu lassen, wurde auf Antrag der SPD und per politischem Beschluss umgesetzt. Anlass des SPD-Antrags waren die Feierlichkeiten zu „100 Jahre Stadtrechte Geesthacht“, die 2024 starteten.