Geesthacht (pm). Das Frühjahr naht und mit ihm kreisen die Gedanken vieler Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer wieder um ihr Grün. Wichtig zu wissen: Schottergärten sind eine schlechte Gestaltungsidee. Denn die sind nicht nur weniger pflegeleicht, als viele denken, sondern sogar verboten.
Seit 2021 wirbt die Stadt Geesthacht gezielt für die Gestaltung insektenfreundlicher Grünanlagen. Der Flyer zur Kampagne gegen die Anlage von Schottergärten präsentiert sich jetzt in neuem Gewand: In einer moderneren Optik und mit noch deutlicheren Hinweisen auf die rechtlichen Bestimmungen – letzteres hatte die Stadtpolitik eingefordert. Die Hauptaussage des aktualisierten Flyers, der im Rathaus ausliegt, auf der städtischen Website (www.geesthacht.de) heruntergeladen werden kann und künftig bei allen Baugenehmigungen mit verschickt wird: „Schottergärten sind verboten! Was nun!?“
Der Flyer verweist auf Paragraf 8 der Landesbauordnung Schleswig-Holsteins. Dieser sagt aus: „Flächen, die nicht für Gebäude oder Nebenanlagen auf dem Grundstück genutzt werden, müssen wasseraufnahmefähig und bepflanzt hergestellt werden! Schottergärten sind keine Grünflächen! Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße bis zu 500.000 Euro geahndet werden“, fasst die Stadtverwaltung zusammen. Die Entscheidung zu einem Schottergarten sei unabhängig von den möglichen rechtlichen Konsequenzen gleich in mehrfacher Hinsicht keine gute, denn: Schottergärten bieten den so wichtigen Insekten keinen Lebens-, Nahrungs- und Schutzraum. Zudem sind sie pflegeintensiv, schlecht für das Stadtklima und sie begünstigen Überschwemmungen. „Durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen oder
Starkregenereignissen – Schotterflächen können sich negativ oder sogar gefährlich auf die Lebensqualität von Mensch und Tier auswirken!. Durch verlegte Vliese und Folien kann Regenwasser kaum bis gar nicht versickern, wodurch größere Überschwemmungen begünstigt werden“, heißt es in dem Flyer. Auch auf das Mikroklima wirken sich Schottergärten negativ aus: „Reine Schotterflächen um das Haus herum erhöhen an einem schönen Sonnentag die Temperatur um 20 bis 30 Grad Celsius!“
Der Flyer der Stadtverwaltung zeigt darum alternative Gartengestaltungen auf, die einen geringeren Pflegeaufwand bedeuten und sich gleichzeitig über eine möglichst lange Zeit positiv auf die Artenvielfalt und das Stadtklima auswirken. Unter anderem werden darin Lösungen vorgestellt, bei denen heimische Feld- oder Sandsteine für Bögen und geschwungene Linien genutzt werden. Diese bieten beispielweise Amphibien, Reptilien und Insekten Rückzugsorte. „Besuchen Sie gerne den Bienenpfad am Hafen, hier finden Sie Anregungen für den eigenen Garten“, informiert die Stadtverwaltung.