Herzogtum Lauenburg (pm). Mehrere tausend Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg leiden bei den aktuellen niedrigen Temperaturen unter Winterallergien. Darunter fallen alle Allergien, die sich insbesondere in der kalten Jahreszeit stärker auswirken als in der der restlichen Zeit des Jahres. Dazu gehören Allergien wie die Hausstaubmilbenallergie, Tierhaarallergie und Schimmelpilzallergie. Besonders betroffen sind dabei Menschen mit Erkrankungen wie Neurodermitis oder Asthma. Im Herzogtum Lauenburg leben etwa 8.100 Menschen, die unter Asthma leiden. „Die kalte Luft draußen und im Gegensatz dazu die warme trockene Heizungsluft drinnen reizen die empfindlichen Bronchien der Asthmatikerinnen und Asthmatiker“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Bei Menschen mit Asthma bronchiale neigt das Immunsystem dauerhaft zu einer übersteigerten Abwehr. Treten dann bestimmt Reize, sogenannte Trigger auf, kommt es zu den typischen Anfällen mit Husten, pfeifender Atmung und Luftnot. Die Schleimhaut, die das Innere der Bronchien auskleidet, schwillt an und bildet einen zähen Schleim. Außerdem kann sich die Bronchialmuskulatur verkrampfen. Beides führt dazu, dass sich die Bronchien verengen und die Atemluft nicht mehr ungehindert durchströmen kann. Auslöser für Asthma kann zum Beispiel eine allergische Reaktion auf Schimmel, Hausstaubmilben oder Tierallergene sein. Der Winter schafft überdies raue Bedingungen für Menschen mit Allergien. Durch die zusätzliche Kombination von kalter Außenluft und warmer, trockener Heizungsluft können Asthmaanfälle schneller und heftiger auftreten. Eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, dass im Herzogtum Lauenburg rund vier Prozent (8.100 Betroffene) der Bevölkerung unter Asthma leiden. Schimmelpilze sind im Winter eine häufigere Belastung. Sie können durch zu wenig oder falsches Lüften entstehen: Kondenswasser bildet sich an den Wänden und bietet so einen idealen Nährboden für Schimmelpilze. Da sich die meisten Menschen in der dunklen Jahreszeit vermehrt im Innenraum aufhalten, ist der Kontakt mit Schimmel, aber auch Allergenen wie Hausstaubmilben und Tierallergenen, die durch die Heizungsluft aufgewirbelt werden, im Winter deutlich intensiver.
Neurodermitis hingegen ist keine Allergie, die Hautbeschwerden werden aber häufig durch Allergene verstärkt. Experten schätzen, dass 40 Prozent der Betroffenen gleichzeitig zu Allergien neigen. Menschen mit Neurodermitis haben meist eine sehr trockene Haut, die durch Temperaturwechsel im Winter zwischen draußen und drinnen zusätzlich gestresst wird. Dadurch verliert die Haut noch mehr an Feuchtigkeit, so dass Ekzeme (entzündliche Hautveränderungen) und Juckreiz zunehmen können. Im akuten Schub stehen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente wie Kortison im Mittelpunkt der Therapie. Neurodermitis ist einer der häufigsten Hauterkrankungen in Deutschland. Rund zwei Millionen Säuglinge und Kinder sowie 2,5 Millionen Erwachsene leiden unter den juckenden Hautrötungen – Tendenz steigend.
Weitere Informationen bietet die AOK NordWest im Internet unter www.aok.de/nw in der Rubrik Medizin & Versorgung – chronische Erkrankungen.