Wentorf bei Hamburg (pm). Vor mehr als zweieinhalb Jahren fegten gleich drei heftige Winterstürme über Schleswig-Holstein hinweg. „Zeynep“, „Ylenia“ und „Antonia“ richteten überall im Land schwere Schäden an. Mit am heftigsten betroffen von den wütenden Winden war das Stiftungsland Wentorfer Lohe vor den Toren Hamburgs im Kreis Herzogtum-Lauenburg.
Die beiden regenreichen und nassen Folgejahre und das Aussetzen der notwendigen Aufräumarbeiten aufgrund der Brut- und Setzzeit – von Anfang März bis Mitte Juli – kamen in dem etwa 240 Hektar großen Gebiet der Stiftung Naturschutz Schleswig- erschwerend hinzu.
Seit Montag, 9. Dezember 2024 haben nun endlich die Pflanzarbeiten des Waldes begonnen. Auf insgesamt etwa drei Hektar pflanzt ein Bagger rund 7.300 Bäume in die Erde. „Sie sollen die Lücken im Stiftungswald schließen, die während der Stürme entstanden sind, damit wieder ein geschlossenes kühles Waldinnenraumklima entstehen kann. Das ist für viele Waldbewohner überlebenswichtig“, erläutert Bernd Struwe-Juhl, zuständiger Flächenmanager der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Gepflanzt werden hauptsächlich Stieleichen, Hainbuchen und Rotbuchen. „Wir verwandeln den ehemaligen Fichtenforst jetzt in einen heimischen Laubwald“, erklärt Martin Schnipkoweit von Silvaconcept, dem Forst-Dienstleister der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.
Damit ist der Wald in Zukunft bestens für den derzeit schon deutlich spürbaren Klimawandel gerüstet. Denn: Eichen wurzeln deutlich tiefer in den Boden hinein, als nicht-heimische Fichten. Bei Stürmen drohen sie also weniger schnell umzufallen. „Und die Eichen kommen viel besser mit wärmeren Temperaturen klar und trotzen so eher den Extrem-Wetterbedingungen wie Trockenheit und Hitze, die uns in den kommenden Jahren häufiger drohen können“, ergänzt Bernd Struwe-Juhl. Zudem profitieren die heimischen Pflanzen-, Insekten- und Brutvogelarten, wie beispielsweise Kleiber, Buchfink, Sumpfmeise und Kernbeißer. Die Pflanzungen werden voraussichtlich bis Freitag, 13. Dezember 2024 dauern.