Geesthacht (pm). „Kleine Hände große Träume – fairtrade für eine faire Welt“ – dass schon Geesthachts Jüngste ein Gefühl für Gerechtigkeit und Chancengleichheit haben, beweisen die „Marienkäfer“ der Kita Arche Noah mit ihrer Bastelarbeit. Denn die Krippengruppe hat sich am Kreativ-Wettbewerb der Stadt Geesthacht beteiligt. Das anspruchsvolle Thema: „Setzt euch auf kreative Weise mit dem Fairen Handel, fair gehandelter Waren und mit der Entwicklung des Fairen Handels über die letzten 100 Jahre auseinander“. Für die Kinder der Marienkäfergruppe, die zwischen ein und drei Jahre alt sind, ging das so: Aus einem mit Papier beklebten und dann bemalten Luftballon ist eine Erdkugel entstanden, die die Kinder dann mit ihren aus festem Papier ausgeschnittenen Händen gespickt haben. Einige der Hände halten den bereits zitierten Satz: „Kleine Hände große Träume – fairtrade für eine faire Welt“.
Für ihren Einsatz erhielten die Kinder der Marienkäfer-Gruppe jetzt einen Preis – so, wie zwei weitere Kita-Gruppen, die sich an dem Kreativ-Wettbewerb beteiligt hatten. Für alle drei Gruppen gab es einen Gutschein über 200 Euro für fair gehandeltes Spielzeug und einen Adventskalender, bei dem sich hinter jedem Türchen ein Weihnachtslied versteckt. Bürgermeister Olaf Schulze überbrachte diese Preise gemeinsam mit Karl-Hermann Rosell von der Fairtrade-Steuerungsgruppe und Torben Heuer, der als Leiter des Fachbereichs im Rathaus für das Thema Fairtrade zuständig ist. „Ihr habt euch ganz tolle Dinge zu dem wirklich komplizierten Thema Fairtrade überlegt. Vielen Dank für eure Mühe. Fairtrade ist eine wichtige Sache. Nur wer sich bewusst macht, wie Waren produziert werden und zu uns kommen, kann unsere Welt in diesem Bereich positiv beeinflussen“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze. Und Torben Heuer betont: „Wir haben uns sehr über jede eurer tollen Bastelarbeiten gefreut. Darum küren wir heute auch nicht nur einen Gewinner, sondern drei erste Plätze.“
Die beiden weiteren Gewinnergruppen: Die Elementargruppe „Die Frösche“ (drei bis sechs Jahre alt) der Kita Arche Noah baute eine Waage, auf der das Gleichgewicht der Erdteile durch die Werte Liebe, Glaube und Hoffnung erhalten wird. Die Kinder der Hortgruppe „Eulen“ der Kita Arche Noah formulierten ihre Gedanken zum Thema Fairtrade auf einem Plakat. Zu lesen ist darauf unter anderem: „Es ist unfair, wenn Kinder arbeiten müssen.“, „Ich hoffe, wir können helfen.“ und „Wir sollten kein Essen wegschmeißen.“.
Anlass für den Kreativ-Wettbewerb der Stadt war die Feier „100 Jahre Stadtrechte Geesthacht“, für die über das Jahr 2024 zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geplant worden sind. Das Thema Fairtrade spielt in Geesthacht spätestens seit 2019 eine große Rolle – denn dann wurde die Stadt erstmals als Fairtrade-Town zertifiziert. Inzwischen ist sie eine von über 900 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das bedeutet: Bei offiziellen Anlässen der Stadt werden fair gehandelte Produkte verköstigt, durch Veranstaltungen wird für den Fairtrade-Gedanken sensibilisiert – und das nicht nur von Seiten des Rathauses. Um sich Fairtrade-Town nennen zu können, muss eine Stadt in Sachen Fairtrade Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Boot haben. Für die Stadt Geesthacht heißt das bezogen auf die Einwohnerzahl: Mindestens 4 Gastronomiebetriebe und 7 Geschäfte müssen Fairtrade-Produkte führen, mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirchen-/Glaubensgemeinde sich hinter die Kampagne stellen. Welche Einrichtungen, Unternehmen, Vereine und Institutionen sich der Fairtrade-Kampagne angeschlossen haben, ist auf der Website der Stadt Geesthacht (www.geesthacht.de) nachzulesen.
„Gemeinsames Ziel aller Teilnehmenden ist es, für den Fairtrade-Gedanken zu sensibilisieren und das bedeutet, dass wir in möglichst vielen Bereichen auf fair gehandelte Produkte zurückgreifen und auch darauf aufmerksam machen, welche Folgen es international zum Beispiel für Arbeitnehmende hat, wenn wir das nicht tun“, erklärt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze. So verschenkt die Verwaltung beispielsweise am Weltfrauentag fair gehandelte Rosen, in Präsentkörben für besondere Anlässe soll mindestens ein Produkt aus fairem Handel verpackt werden, auf Jute-Taschen der Verwaltung macht der farbige Schriftzug „#fair“ auf das Thema aufmerksam und immer wieder wird bei Veranstaltungen fair gehandelte Schokolade verschenkt. Das nächste Mal geschieht das am Freitag, 6. Dezember 2024, in der Einkaufsstraße. Als Nikolausgruß werden Vertreterinnen und Vertreter der Fairtrade-Steuerungsgruppe fair-gehandelte Schoko-Nikoläuse verteilen.
Diese Fairtrade-Steuerungsgruppe ist es, die gemeinsame Aktionen plant und koordiniert, die den Fairtrade-Gedanken in Geesthacht wach erhalten und vorantreiben sollen. Die Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen der städtischen Verwaltung beziehungsweise Politik, der Wirtschaft und der im Bereich der Eine-Welt-Thematik engagierten Zivilgesellschaft. „Wir brauchen ganz dringend Personen, die sich hier kreativ und auch zeitlich einbringen“, betont Olaf Schulze. Wer sich für das Thema Fairer Handel interessiert, ist der Gruppe willkommen. Ausdrücklich eingeladen sind auch engagierte Privatpersonen, die weder Verein noch Institution vertreten. Fragen zur Steuerungsgruppe und zur Fairtrade-Town-Kampagne beantwortet Torben Heuer unter der Telefonnummer 04152 13 256 und unter torben.heuter@geesthacht.de.