Geesthacht (pm). Betreibende von Kaminen und Holzöfen können lokale Luftverschmutzung aktiv reduzieren und dabei den Geldbeutel entlasten. Geesthacht startet mit der Kampagne „Richtig Heizen mit Holz“. Ziel ist es, die lokale Luftverschmutzung durch eine optimierte Bedienung möglichst vieler privat genutzter Holzöfen schnell und deutlich zu verringern – und das können Interessierte jetzt in einem kostenfreien Kursus lernen.
„Die Energiepreise und die angestrebte Energiewende sind seit Monaten ein Dauerthema. Viele Personen beschäftigen sich mit unterschiedlichen Möglichkeiten, wie sie heizen und dabei die Natur sowie das eigene Portemonnaie schonen können“, sagt Geesthachts Klimaschutzmanagerin Kirstin Boltz. „Nicht jeder Haushalt kann sich eine umfangreiche Umstellung des eigenen Heizsystems leisten. Darum ist es gut, wenn wir uns die bestehenden Strukturen anschauen und versuchen, diese zu optimieren – und an dieser Stelle kommt der Ofenführerschein ins Spiel“, erklärt die Mitarbeiterin der Geesthachter Stadtverwaltung den Ansatz. Durch die richtige Nutzung ihres Holzofens könnten Haushalte die Feinstaubbelastung um 50 Prozent, den CO2-Ausstoß um bis zu 35 Prozent und die Menge organischer Schadstoffe um bis zu 50 Prozent reduzieren. Weitere Vorteile, auch für den Bedienenden selbst: Geruchsbelästigungen in der Nachbarschaft sinken, die Scheibe des Ofens bleibt länger sauber, der Verschleiß des Ofens schreitet langsamer voran, der Brennstoffverbrauch sinkt genauso wie die Gefahr durch Schadstoffbelastungen im eigenen Wohnraum. Lernen können Nutzende dieses richtige Feuern auf dem Weg zum Ofenführerschein – die ersten 150 Interessierten erhalten den Zugang zum entsprechenden Online-Kursus kostenfrei, entsprechende Kontingente hat die Stadtverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger Geesthachts gebucht.
In Deutschland werden rund 12 Millionen Einzelraumfeuerstätten betrieben. Mehr als 11 Millionen davon sind handbeschickte Einzelraumfeuerstätten – der klassische Holzofen, wie er in jedem vierten Haushalt steht. Und die sollen in Summe laut Umweltbundesamt für mehr als 20 Prozent aller menschenverursachten Feinstaubemissionen verantwortlich sein. Der Nutzereinfluss auf diese Emissionen ist dabei groß. Um möglichst viele Nutzende von Holzöfen gleichzeitig schulen zu können, hat sich die Stadt Geesthacht für eine Kooperation mit der www.ofenakademie.de entschlossen. Diese bietet einen etwa 90-minütigen Online-Kursus an, in dem Ofenbesitzende das richtige Heizen mit Holz lernen können. „Durch die Vermittlung von bewährten Techniken und praktischem Wissen vermitteln wir unseren Teilnehmenden, wie sie ihre Öfen effizienter betreiben, dadurch einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig ihren Reinigungsaufwand deutlich reduzieren können“, erklärt Max Kummrow, Gründer und Geschäftsführer der Ofenakademie. „Zudem können die Absolventen dauerhaft Geld sparen, weil sie weniger Holz für die gleiche Wärmeausbeute benötigen. Eine Umfrage unter unseren Kurs-Absolventen hat kürzlich ergeben, dass sie dank ihres neu erworbenen Wissens nun im Schnitt ein Drittel ihres Brennholzverbrauches einsparen.“
Die Stadt Geesthacht bietet im ersten Schritt 150 kostenfreie Gutscheine für eine Registrierung an. Der Kursus kann jederzeit begonnen oder unterbrochen und später fortgesetzt werden. Am Ende gibt es einen kurzen Test. Wer den besteht, bekommt den Ofenführerschein, ein personalisiertes Umweltzertifikat.
Wer den Ofenführerschein also kostenlos absolvieren will, kann hier einen Zugangscode anfordern: https://www.ofenakademie.de/geesthacht/. Doch schnell sein lohnt sich, die Vergabe der Plätze erfolgt im Windhundverfahren. Wer eigenverantwortlich etwas für den Klimaschutz tun will, kann den Ofenführerschein auch direkt auf www.ofenakademie.de erwerben.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Ofenakademie ist nur eine Facette einer ganzen Palette von Angeboten, die die Stadtverwaltung den Geesthachterinnen und Geesthachtern in Sachen Energiewende und Klimaschutz an die Hand gibt. Im Sommer wurde zum Beispiel die kostenlose Energieberatung, eine Kooperation der Stadt Geesthacht mit der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, wieder aufgenommen. Bürgerinnen und Bürger können zweimal im Monat individuelle Lösungsvorschläge und nützliche Informationen zur effizienten Energienutzung im Haushalt erhalten. Die Energieberater Dipl.-Ing. Jörg Conrads und Dipl.-Ing. Michael Kehn geben Tipps rund ums Energiesparen und helfen Ihnen, erneuerbare Energie zu nutzen und Fördermittel für die Sanierungen Ihres Hauses zu erhalten. Die Beratungsgespräche werden im Gebäude Markt 5 in der Nähe vom Rathaus Geesthacht jeden 2. Dienstag im Monat 15:00 – 18:00 Uhr und jeden 4. Dienstag im Monat 14 Uhr bis 18 Uhr jeweils nach Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 0431 – 590 99 40 oder unter 0800 – 809 802 400 angeboten.