Kittlitz (gb). Wenn im Kittlitzer Ortsteil Rosenhagen das alljährliche Brückenfest gefeiert wird, dann geht es nicht um die häufige Freude über einen Brückentag als Urlaubsverlängerung, sondern um die Feier zum Tag der Deutschen Einheit. Menschen aus der Umgebung westlich und östlich der Landesgrenze zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein treffen sich an der ehemaligen Grenze.
Der Anlass zu diesem Fest – der Brückenbau über den Grenzgraben am 12. Mai 1990 – wurde von den über hundert Anwesenden gebührend gefeiert. Die beiden Freiwilligen Feuerwehren hatten damals über den ehemaligen Grenzgraben eine provisorische Brücke gebaut, die auch von Fahrzeugen genutzt werden konnte. Diese Brücke hatte zweieinhalb Jahre Bestand bis sie durch den heutigen Neubau ersetzt wurde.
Was auf einem kleinen Parkplatz in Rosenhagen vor 34 Jahren begonnen hat, ist mittlerweile zu einem großen und überregional bekannten Fest auf der benachbarten Wiese geworden, die von der Familie Wannags zur Verfügung gestellt wird. Mit dabei ist – seit Anbeginn – der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Tramm, der mit den Gästen unter anderem das Mecklenburg- und das Schleswig-Holstein – Lied intonierte.
In den Festreden und auch unter den Gästen kam immer wieder die Freude über die erlangte Einheit, die in den Dörfern gelebt wird, zum Ausdruck. Einige Besucher hatten Fotos aus Zeiten der DDR, des Brückenbaues und von vergangenen Festen dabei und gemeinsam erinnerte man sich an das Miteinander, das durch die Grenzöffnung entstanden ist.
Kittlitz` Bürgermeisterin Barbara Eggert erinnerte in ihrer Ansprache an Frieden und Freiheit, welche vor dem Hintergrund der vergangenen Zeiten „gute 50 Meter von dieser Festwiese entfernt“ und den Weltgeschehnissen der Gegenwart, als „besonders hohes Gut der Demokratie zu erhalten“ sind.
Für das leibliche Wohl sorgten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Kneese und Kittlitz mit Erbsensuppe und Bratwurst. Ein Kuchenbuffet und auch ein Getränkewagen rundeten die Versorgung ab.