Herzogtum Lauenburg (pm). Bereits im Januar wurden erste Storchenlandungen im Kreis Hzgt. Lauenburg gemeldet. Die Brutsaison für den Wappenvogel des NABU, den Weißstorch, ist trotz des trockenen, heißen Sommers als äußerst gut zu bezeichnen. Auf den Weg gen Süden starteten 132 Jungvögel, 20 Vögel mehr zum Vorjahr. Außerdem flogen drei Jungstörche aus dem Tierpark Krüzen ebenfalls gen Süden.
Die ersten Störche trafen am 23.1. in Berkenthin ein, gefolgt von denen in Nusse am 15.2. sowie am 17.2. in Kühsen. In diesem Jahr wurden 86 (2023 – 84) von 189 im Kreis bekannten Nestern genutzt. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es in diesem Jahr keine 5er Brut. In zwei Nestern wuchsen jeweils vier Jungstörche auf, des weiteren gab es 7 x 1er, 26 x 2er und 21 x 3er Gelege. So brüteten in diesem Jahr acht Paare mehr als im Vorjahr, so dass insgesamt 56 Brutpaare erfolgreich 130 (2023 – 110) Jungtiere aufzogen.
Im Tierpark in Krüzen wuchsen in diesem Jahr drei Jungstörche auf, 2023 waren es zwei Junge. Es hatten dreizehn Paare keinen Bruterfolg, letztes Jahr waren es fünfzehn Paare. Sporadisch wurden den Sommer über fünfzehn (2023 – 18) Nester genutzt. In Basedow, Berkenthin, Büchen Dorf, Duvensee, Gülzow, Kulpin, Lanze und Wiershoop wurden beringte Störche beobachtet. Die Störche in Lanze sind die ältesten bekannten Störche im Kreisgebiet.
In den drei genutzten Baumnestern in Duvensee, Gülzow und Juliusburg fanden auch in diesem Jahr erfolgreiche Bruten statt.
In diesem Jahr sind 25 (2023 – 27) tote Jungvögel zu beklagen. In Niendorf/Berkenthin ist die gesamte Brut von 3 Juvenilen nach Streitkämpfe ausgefallen. Außerdem kam ein adulter Vogel aus Bälau trotz einer Rettungsaktion aus einem Güllebehälter um. Erfreulicherweise hat sich dort zu dem brütendem Altvogel ein neuer dazugesellt und erfolgreich 2 Junge aufgezogen.
Die ersten Störche sind ab Mitte August, die Mehrzahl ab Beginn der zweiten August-Hälfte in Richtung Spanien oder in die Sahelzone nach Afrika gestartet. In Schleswig-Holstein zogen 501 (2023 – 458) Paare in diesem Jahr insgesamt 892 (2023 – 786) Jungstörche auf, so viele wie noch nie.
Es wurden Storchenansammlungen von zwölf Vögeln bei Lanze, 18 bei Krummesse und 25 in Labenz und Kröppelshagen gemeldet. Einen besonderen Platz hatte sich ein Storch in Mölln/Nord ausgesucht, er wurde mitten auf einer Verkehrsinsel beobachtet.
Da zwei neue Neststandorte im Kreis bekannt wurden, erfolgt nochmals der Hinweis, das für das Aufstellen neuer Masten Baugenehmigungen mit entsprechendem Statiknachweis erforderlich sind. Außerdem sind die neuen Ausschlußgebiete bzgl. der Windkraftverordnungen zu beachten. Auch Hilfsmaßnahmen dürfen nicht eigenständig durchgeführt werden!
Da der Weißstorch unter das Artenschutzrecht fällt, werden die auflaufenden Daten gesammelt und am Ende der Storchensaison an die Untere Naturschutzbehörde und an das Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen gemeldet, wo sie nicht nur Schleswig-Holstein weit, sondern auch bundesweit ausgewertet werden. In diesem Jahr findet wie alle 10 Jahre auch der weltweite Zensus statt.
Der NABU Mölln bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich für die kooperative Unterstützung und Mitarbeit bei allen Storchennestbesitzern, Privatleuten und den Feuerwehren des Kreises. Ein besonderer Dank gilt auch Stefan Bandholdt aus Schmilau für die jährlichen Heulieferungen zur Nestpflege. Auch in diesem Jahr wurde die Arbeit des NABU Mölln durch die Firma Manske-Baumaschinen, Breitenfelde, unterstützt. Ein ausdrückliches Dankeschön des NABUs gilt der Bereitstellung einer Hubbühne. Die Storchenbetreuer des NABU Mölln bedanken sich für die Meldungen und Rücksendungen der bei den Nestbesitzern verteilten Erfassungsbögen und freuen sich weiterhin über jegliche Meldungen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg zum Thema Weißstorch.