Mölln (pm/gb). Unter der Corona-Pandemie haben auch die Tierschutzvereine im Land schwer zu leiden gehabt. Der Ausfall von finanziellen Zuwendungen und viele abgegebene Tiere, die während der Pandemie angeschaffte wurden, machen den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern schwer zu schaffen. Um sich aus erster Hand über die Sorgen und Nöte der Tierschutzvereine zu informieren, traf sich die Kreistagsfraktion der FREIEN WÄHLER Herzogtum Lauenburg mit dem Ersten Vorsitzenden des Tierschutzvereins Mölln und Umgebung Gaston Prüßmann und seiner Stellvertreterin Gabriele Kalinin zu einem Ortstermin im Tierheim Mölln.
Prüßmann berichtete aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz als langjähriger Vorsitzender des Möllner Tierschutzes. Nach dem Wechsel der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zum Tierheim Roggendorf kooperiert der Tierschutzverein Mölln bezüglich der Fundtierversorgung derzeit mit der Stadt Mölln und dem Amt Breitenfelde. „Die Fundtierversorgung ist eigentlich eine kommunale Aufgabe,” sagt Prüßmann. „Die Tierheime entlasten mit ihrem Dasein die Kommunen in ganz Deutschland um 500 Millionen Euro im Jahr!” Auch für den Tierschutz Mölln seien die Finanzen natürlich ein großes Thema. Die Zuwendungen der Kommunen würden etwa die Hälfte des Finanzbedarfes decken, der Rest der sechsstelligen Summe setze sich aus Spenden, Erbschaften und Mitgliedsbeiträge zusammen. Wie bei allen Tierheimen fehle es in Mölln aber eigentlich immer an “Geld und Platz.” Aktuell seien 12 Hunde und zirka 80 Katzen im Tierheim untergebracht.
Die komplett erschienene Kreistagsfraktion der FREIEN WÄHLER zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, die von den Tierschutzvereinen geleistet wird, und der unglaublich hohen Motivation der vielen ehrenamtlichen Kräfte. Zu denken gab den Kreistagsabgeordneten der FREIEN WÄHLER, dass die finanzielle Unterstützung von Bund und Land sehr überschaubar sei, obwohl der Tierschutz im Grundgesetz verankert ist. Auch die Rolle des Kreises wurde diskutiert – ein geplanter Vertrag zwischen Kreis und Tierschutzverein Mölln bezüglich der Nutzung der Hunde-Quarantänestation sei noch immer nicht abgeschlossen worden. Auch die Aufnahme und Versorgung von gefundenen Wildtieren sei nicht abschließend geregelt, berichtete die Fraktion.
Nach anderthalb Stunden intensiven Austausches endete ein konstruktives Treffen. Die FREIEN WÄHLER wollen nun prüfen, inwieweit von der Seite des Kreises eine Unterstützung der Tierschutzvereine möglich wäre und wie diese aussehen könnte. „Denn: Tierschutz geht uns alle an!“, resümieren die Teilnehmenden.