Mölln (pm). Mölln Inklusiv ist ein Förderprojekt der Aktion Mensch und des Landes Schleswig-Holstein. Die Stadt Mölln setzt sich mit seinen Sozialpartnern, dem Don Bosco-Haus für das behinderte Kind e.V. und dem Lebenshilfewerk Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH, für einen inklusiven Sozialraum ein.
Unter dem Motto „Natürlich Demokratie“ feiert Mölln zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes das Fundament der Demokratie. Unter dem verbindenden Motto „DemokratieJa(hr)“ planen rund 20 Organisationen eine Vielzahl von Veranstaltungen. Mölln Inklusiv präsentierte im Lesesaal der Möllner Stadtbücherei vor wenigen Tagen das „Politische Digitale Bücherregal“ unter dem Titel „Starke Stimmen für Vielfalt“.
Das mobile Bücherregal hat seinen Ursprung im Don Bosco-Haus für das behinderte Kind e. V. Über eine große Leinwand können sich zuvor digitalisierte Bücher angeschaut und angehört sowie die Buchseiten mittels einer Taste umgeblättert werden. Dies dient der barrierefreien Nutzung der Bücher für alle.
Mölln Inklusiv hatte dazu eingeladen, sich an der Erarbeitung des Politischen Digitalen Bücherregals zu beteiligen. Dabei entstanden zahlreiche Projekte der Begegnung. Im Lebenshilfewerk wurden Workshops organisiert, in denen Menschen aus den Möllner Werkstätten gemeinsam dem Buch „Ziemlich beste Freunde“ ihre Stimmen verliehen. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Mölln erarbeitet ebenfalls ein eigenes Buch zu dem Thema „Was macht ein Kinder- und Jugendbeirat“.
Neben den vielen Stimmen der Menschen aus Mölln ist auch die Stimme des Bürgermeisters der Stadt, Ingo Schäper, auf einem der Bücher zu hören. Der gemeinsame Wahlpflichtkurs des Don Bosco-Hauses und des Berufsbildungszentrums in Mölln war an der Ausarbeitung maßgeblich beteiligt. Die angehenden Heilerziehungspfleger:innen haben gemeinsam mit Bewohner:innen des Don Bosco-Hauses Bücher ausgewählt, sie eingescannt und mit ihren Stimmen, Talkern und Tasten eingesprochen sowie die Präsentation des Bücherregals in der Stadtbücherei vorbereitet.
„Stolz präsentierten die SchülerInnen gemeinsam mit den ZielgruppenvertreterInnen von Mölln Inklusiv, Frau Schacht, Frau Rühmling und Herrn Blasey, den zahlreichen Gästen in der Stadtbücherei die Ergebnisse“, berichten die Veranstaltenden.
„Die Erstellung des Bücherregals war schon ein ganzes Stück Arbeit und es hat Spaß gemacht!“, so eine Schülerin. Bei diesem Projekt lernten sich Menschen kennen, die auf unterschiedliche Weise kommunizieren. „Wir haben uns überlegt, was wir tun können, damit jeder am Projekt beteiligte Mensch sich mit seiner Stimme einbringen kann. Dabei haben wir viel gelernt!“ so eine weitere Stimme aus den Reihen der SchülerInnen.
Das Team von Mölln Inklusiv lädt dazu ein, das Bücherregal mit weiteren Büchern zu füllen. Wer mitmachen möchte, schreibt bitte eine E-Mail an info@moelln-inklusiv.de . Im Herbst wird es dann eine weitere Veranstaltung geben, bei der die Bücher gemeinsam angeschaut und angehört werden können.
Ein weiterer Wahlpflichtkurs aus der Kooperation des Don Bosco-Hauses und des Berufsbildungszentrums übergab wenige Tage später zusammen mit Mölln Inklusiv dem Bürgermeister Ingo Schäper die Ergebnisse einer Spielplatzanalyse des Elefantenspielplatzes in Mölln.
Die Stadt Mölln plant den Spielplatz in zwei Bauabschnitten inklusiver umzurüsten. „Es gibt schon ein inklusives Karussell“, berichtete Daniel Schmidt als Fachdienstleiter Stadtgrün bei der Stadt Mölln den angehenden ErzieherInnen Anfang des Jahres und zeigte ihnen genau, welche Bereiche des Spielplatzes noch ausgearbeitet werden können.
Motiviert legten alle SchülerInnen los, fuhren mehrmals mit den Kindern aus dem Don Bosco-Haus und den Kindern der integrativen Kindertagesstätte Schneiderschere auf den Spielplatz. Unter der Fragestellung „Was brauchen alle Kinder, um in ein gemeinsames Spiel kommen zu können?“ erarbeiteten die SchülerInnen ein Konzept für den Spielplatz mit dem Titel „Pika ein Spielplatz für ALLE“. „Pika“ steht für Pikatschu – so wollen die SchülerInnen des Berufsbildungszentrums den Spielplatz an der Hermannsquelle nennen.
Dieses ausgearbeitete Konzept wurde schließlich von den SchülerInnen gemeinsam mit einigen Kindern und Mölln Inklusiv dem Bürgermeister im Stadthaus übergeben. Alle Beteiligten waren sehr beeindruckt vom Engagement der SchülerInnen und freuen sich nun auf die Umsetzung.