Mölln (pm). Es mussten am Donnerstag, 6. Juni im Haus der Sozialen Dienste in Mölln noch viele Stühle zusätzlich aufgestellt werden, so erfreulich groß war das Interesse der über 50 Mitglieder an der diesjährigen Jahreshauptversammlung. In der Einladung waren Neuigkeiten versprochen und die wurden auch geliefert. Zuvor sprach der Stadtpräsident der Stadt Ratzeburg Andreas von Gropper und der Bürgermeister der Stadt Mölln Ingo Schäper jeweils ein sehr freundliches Grußwort und die Bürgerstiftung Ratzeburg übergab eine beim „Lesefrühling Ratzeburg“ gesammelte Spende. Die „Formalien“ wurden rasch abgearbeitet, so dass die 1. Vorsitzende Dr. Karina Zühlsdorf mit ihrem Bericht starten konnte.
Sie spannte den Bogen bis zum Gründungstag – fast auf den Tag genau vor fünf Jahren fanden sich 18 Gründungsmitglieder, um den Förderverein zu gründen und die Idee für die Errichtung eines Hospizes zu starten. Erfolge und auch kleinere Schwierigkeiten folgten in den Anfangsjahren. Es wurden mehr als 10.000 Flyer verteilt, es gab über 50 Treffen von Vorstand, Team oder Arbeitskreisen, diverse Veranstaltungen und fast 50 Vorträge in verschiedenen Formaten, so auch bei Vereinen, Kommunen, vor Krankenkassenvertretern, den Landfrauen, dem LAB, im Wohnstift Augustinum, bei verschiedenen Arbeitskreisen auf Landesebene.
Trotz Corona, Krieg, Inflation und Zinsveränderungen hat der Verein sich intensiv entwickelt: mehr als 200 Mitglieder, ein hoher Bekanntheitsgrad, die Weiterentwicklung der Hospizidee zum „Hospiz für den Nordkreis“. Die Planung für das großes Hospiz- und Palliativ-Zentrum in der Alt-Möllner Straße sind soweit fortgeschritten, dass der Investor nur auf eine Entspannung des Zinsniveaus und der gesamten Baubranche wartet, um beginnen zu können. Dank der Mitglieder und der diversen großzügigen Spender konnte ein finanzielles Polster geschaffen werden, das den Start erheblich erleichtern wird.
Ein Tageshospiz in Mölln
Als ersten Meilenstein auf dem anstrengenden Weg zum ersehnten Hospiz wird noch im Herbst dieses Jahres in den Räumen der Praxisklinik Mölln ein Tages-Hospiz eröffnet werden. Die DRK-Krankenhaus-Verwaltung bot dem Förderverein beziehungsweise der in Gründung befindlichen gemeinnützigen Gesellschaft als Träger passende Räume an, die sich inzwischen schon in der Gestaltungsphase befinden. Die Krankenkassen haben diesem „Pilot-Projekt“ Zustimmung signalisiert.
Ein Tageshospiz soll ein Ort der Geborgenheit und Gemeinschaft für schwerst-erkrankte Menschen sein. Ein- bis mehrmals wöchentlich von 8.30 Uhr bis zum Nachmittag können bei gemeinsamen Mahlzeiten, gemeinsamen Aktivitäten wie Spielen, Basteln oder Kochen unter pflegerischer, sozialer, medizinischer und seelischer Betreuung die Tage verbracht werden. Diverse Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige, eine Entlastung der pflegenden Angehörigen sowie die Vermeidung von Krankenhausaufenthalten runden das Angebot ab. Die Trägergesellschaft wird aus drei Gesellschaftern bestehen: Förderverein Hospiz Mölln (Hospiz für den Nordkreis), Palliative Care im Herzogtum Lauenburg (SAPV) sowie der Hospizgruppe Ratzeburg, Mölln und Umgebung.
Diese neue und höchst erfreuliche Entwicklung, die von der 1. Vorsitzenden umfassend vorgestellt wurde, fand bei den Mitgliedern großen Anklang und gemeinsam sucht man jetzt noch nach einem Namen für das Tageshospiz. Etliche Vorschläge gingen schon beim Vorstand ein. In gelöster und fröhlicher Atmosphäre wurden die übrigen Tagesordnungspunkte abgearbeitet.