Sandesneben/Nusse (sn). „Volle Deckung!“, sagte sich Finn Gebhardt aus der 3c der Gemeinschaftsschule Sandesneben, denn beim „Enrichment“-Projekt der gymnasialen Oberstufe fliegen die Fetzen, wenn das Naturwissenschaftliche (NaWi) Profil die Grundschüler in den Chemieraum einlädt. Da werden Filmdosen mit Brausepulver gesprengt und unter der Abzugshaube lodernde Flammen mit dem Föhn ausgepustet. „Das war … Wow!“, staunte Sina Hasoyan, als sie mit großen Augen die Experimente unter Anleitung der großen Abiturienten durchführen durfte.
Beim „Enrichment“ geht es darum, dass die GrundschülerInnen Inhalte kennenlernen, die im wahrsten Sinne des Wortes den normalen Unterricht in der Grundschule sprengen. „Wir wollen die Lust am Entdecken und Ausprobieren fördern und, getreu unserem Schulmotto ‚Wir wachsen gemeinsam‘, dabei die Kleinen von den Großen lernen lassen“, erklärt der Schulleiter und Physiker Dr. Jan Rüder die Grundidee, die hinter diesem jahrgangs- und schulformübergreifenden Projekt steckt.
Unter Anleitung ihrer Fachlehrkräfte hatte der 12. Jahrgang aus dem NaWi- und aus dem Geschichtsprofil eine kurze Unterrichtseinheit für den 3. Jahrgang der eigenen Grundschule vorbereitet. Und während es im NaWi-Bereich dampft und kracht, geht es bei den Historikern etwas ruhiger zu. An welche Götter glaubten die Wikinger? Wie baut man ein Drachenboot? Oder warum war der Nil für die alten Ägypter so wichtig und welche Rolle spielt der Skarabäus für die Religion im Land der Pyramiden?
Auch die Grundschüler aus Nusse kommen für diese „Enrichment“-Schnupperstunde extra nach Sandesneben, um zu schauen, was die weiterführende Gemeinschaftsschule mit Oberstufe zu bieten hat, denn im nächsten Schuljahr bieten dann die älteren SchülerInnen, die dann in der 13. Klasse sein werden, den interessierten Viertklässlern aus Sandesneben und Nusse einmal pro Woche am frühen Nachmittag beim „Enrichment“ weitere spannende Einblicke in die Natur- und Geschichtswissenschaften.