Salem (pm). Die Gallowayrinder staunen nicht schlecht, normalerweise sehen sie Maschinen auf ihrer Weide nur zur Zaunpflege. Doch dieser Tage rückt schweres Gefährt an um die Flächen am Salemer Moor als halboffene Weidelandschaft des Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft zu entwickeln.
„Die Gallowayrinder auf dieser Ganzjahresweide machen einen großartigen Job. Sie knabbern vor allem kleinere Gebüsche an und halten sie damit in Schach. Doch da die Fläche schon sehr zugewachsen war, bevor sie zur Weidelandschaft dazugekommen ist, sind einige Sträucher und Gebüsche schon zu groß für die Gallowayrinder. Deshalb müssen sie maschinell unterstützt werden. Dafür rücken Bagger und Traktor an um einzelne Büsche zu entfernen. Zusätzlich wurden händisch noch einige Birken geringelt“, erklärt Jasmin Günther, Maßnahmenmanagerin beim Zweckverband Schaalsee-Landschaft.
Trotzdem bleiben noch Gebüschinseln und Solitärsträucher stehen. Sie bieten wichtige Ansitz-und Brutplätze für seltene Vögel wie den Neuentöter, den Raubwürger oder die Sperbergrasmücke. Die neu geschaffenen offenen und besonnten Flächen benötigen sie für die Nahrungssuche, Insekten und im Falle des Neuntöters auch kleine Reptilien und Kleinstsäuger stehen bei ihnen auf dem Speisezettel.
Die Maßnahme wurde vom Flächeneigentümer Zweckverband Schaalsee-Landschaft in Kooperation mit der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften umgesetzt und aus Mitteln zur Förderung von Schutz-, Entwicklung-, Pflege und Wiederherstellungsmaßnahmen in Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten vom Land SH finanziert. Seit über 30 Jahren setzt sich der Zweckverband Schaalsee-Landschaft für die dauerhafte Sicherung und Renaturierung von naturschutzfachlich wertvollen Flächen zur Stärkung des Biotopverbundes in der ehemaligen innerdeutschen Grenzregion um den Schaalsee ein.