Herzogtum Lauenburg/Hamfelde (hs). Hilde und Gerhard Schulz haben für die Leserinnen und Leser von Herzogtum direkt ein Weihnachtsgedicht ins Plattdeutsche übersetzt und verbinden das mit einem weihnachtlichen Gruß an alle: „Moin tosomen, nu is dat bit Wiehnachten nich mehr wiet…Een Gedicht ut uns Schaultiet heff ick för all de plattdüütschen Leeser översett und wünsch dormit ganz ganz scheune Wiehnachten. Jüch Hilde und Gerhard Schulz ut Hamfelln
Von Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt , wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird.
Sie lauscht hinaus.
Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin, bereit
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.
Dat drift de Wind in’n Winterwoold
De Flockenheerd as een Hirt,
Und so mank een Dann ahnt wo bald
Se fromm und lüchterhillig ward.
Se luschert ruut.
De witten Weeg
Reckt se de Twiegen henn, klor
Und wohrt sick för den Wind und wasst
Henn na de eene Nacht vun de Herrlichkeit.