Ratzeburg (tbi). „Wir wollten Kinder eine Freude machen“, ist die kurze und ehrliche Begründung, die Yvonne Tessmer vom Unternehmen in Kastorf am ersten Ausgabetag von Geschenken im Ratzeburger AWO-Kaufhaus gibt. Tessmer und ihre Kolleginnen Eva Schöttler und Anne Rodenberg vom Claus Rodenberg Waldkontor waren am Montag, 18. Dezember nach Ratzeburg gekommen, um persönlich die ersten Kinder mit ihren Familien zu begrüßen, die ihre Geschenke aus den Händen von Weihnachtsfrau Bianca Fröhlich (vom AWO-Kaufhaus – Team) erhielten. Dabei dauerte es manchmal etwas, bis das passende Geschenk mit der richtigen Nummer gefunden wurde, denn es wurden über 70 Wunschzettel im Kaufhaus ausgefüllt und ebenso viele Wünsche vom Waldkontor erfüllt.
„Wir haben es uns als Unternehmen zur Tradition gemacht, anstatt Kunden und Lieferanten zu Weihnachten Werbepräsente zu machen, lieber eine digitale Weihnachtskarte zu versenden und dafür gemeinnützige Projekte in der Umgebung zu unterstützen“, erklärte Unternehmenssprecherin Eva Schöttler. So gingen in diesem Jahr Spenden an das Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg und an die Landgrazien, die Beratungs- und Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen. Erstmalig wurde nun zusätzlich in Kooperation mit dem AWO-Kaufhaus die Wunschzettel-Aktion durchgeführt. Dabei konnten Kinder bis 14 Jahre einen ausgelegten Wunschzettel ausfüllen und sich vom Claus Rodenberg Waldkontor einen Weihnachtswunsch im Wert bis zu 20 Euro erfüllen lassen. „Wir haben das auf unserer Facebook-Seite bekanntgegeben und die Wunschzettel waren innerhalb von zwei Tagen sozusagen ausverkauft“, berichtete Kaufhaus-Betriebsleiter Christian Krüger.
Bis zum Nikolaustag mussten die Wunschzettel ausgefüllt sein, das Waldkontor stellte noch einen großen Weihnachtsbaum im Kaufhaus auf und Yvonne Tessmer sorgte dafür, dass die Wünsche umgesetzt wurden: „Ja, in den Paketen sind wirklich die Wünsche erfüllt, soweit es möglich war. Eine lebende Katze oder ein Fahrrad, was auch unter den Wünschen war, konnten wir nicht erfüllen“. Seit 15 Jahren arbeitet Tessmer für das Claus Rodenberg Waldkontor, schon „immer“ habe es Spendenaktionen zu Weihnachten gegeben, aber den Wunschbaum gab es jetzt erstmalig. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschließen immer gemeinsam, wo unsere Spenden im laufenden Jahr hingehen sollen“, sagte Yvonne Tessmer. Und da sie selbst dem AWO-Kaufhaus hin und wieder Sachspenden übergibt, entstand die Idee für die Wunschbaum-Aktion in der Ratzeburger Töpferstraße.
„Wir waren sofort begeistert von der Idee; das kam bei unseren Kunden, bei der Stadt Ratzeburg und beim Jobcenter sehr gut an“, sagte Betriebsleiter Krüger. Dass sich so gut wie ausschließlich Kinder aus Familien an der Aktion beteiligt haben, denen nicht jeder Wunsch daheim erfüllt werden kann, ist sich der Betriebsleiter sicher. „Wir hatten es nur auf unserer Facebook-Seite erwähnt und viele Kunden zeigten unaufgefordert ihre Kundenkarte von uns vor oder sagten, sie hätten nur einen Mini-Job“, so Christian Krüger.
„Wir hatten schon bis jetzt so viel Freude an der Aktion“, sagte Unternehmenssprecherin Eva Schöttler bevor dann tatsächlich das erste Kind mit Eltern erschien, um gemeinsam mit der Weihnachtsfrau die richtige Nummer zu finden, sodass es vielleicht nicht bei einer einmaligen Wunschbaum-Aktion bleibt.