Mölln (pm). Um über die aktuelle und zukünftige Situation zur Beihilfe zum Suizid in Deutschland zu diskutieren, hatte die AG60plus zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer nach Mölln eingeladen. Im Sommer hatte im Bundestag für keiner der zur Abstimmung stehenden Gesetzentwürfe für eine gesetzliche Neuregelung der Suizidhilfe eine Mehrheit gefunden.
Nina Scheer zählte zu den Erstunterzeichnerinnen einer der fraktionsübergreifenden Gruppenanträge und sprach sich mit dem Antrag für eine Regelung und Rechtssicherheit ohne Strafbarkeit der passiven Suizidhilfe aus. Im voll besetzten Wintergarten des Quellenhofes diskutierten nach einer Einführung durch Angela Hoff, Vorsitzende AG60plus, Dr. Karina Zühlsdorf, Vorsitzende des Möllner Hospizvereins und Dr. Nina Scheer, örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete, mit den Teilnehmenden über offene Fragen im Zusammenhang mit dem „Recht auf selbstbestimmtes Sterben“. Es moderierte Immo Braune, SPD- Ortsvereinsvorsitzender Lauenburg.
Nina Scheer: „Die aktuelle Rechtslage bedeutet für viele Menschen weitere Unsicherheit, fehlende Ansprache oder fehlende Hilfe. Deswegen besteht weiterhin Handlungsbedarf. Dies gilt auch mit Blick auf die jüngste Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach den Klägern die Erlaubnis auf Herausgabe eines Mittels zur Selbsttötung versagt wurde.“
Dr. Karina Zühlsdorf erläuterte Erfahrungen aus ihrer beruflichen Praxis, wonach sie persönlich im Umgang mit Patientinnen noch keine Situation erlebt habe, wonach einer Suizidhilfe erbeten worden sei. Im Lauf des Abends beantworteten sowohl Karina Zühlsdorf als auch Nina Scheer zahlreiche Fragen und es wurde über Einschätzungen von den TeilnehmerInnen diskutiert.