Mölln (pm). Am 22. November fand die neunte Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum
Lauenburg in Mölln statt. Zirka 30 Personen trafen sich, um sich über die „Widerstandsfähige Demokratie“ auszutauschen. „Unsere demokratische Gesellschaft ist widerstandsfähig, wenn engagierte Menschen sie gestalten. Was motiviert dazu? Wie bilden wir eine Haltung aus? Welche Strukturen haben sich bewährt?“, fasste Rike Nagel, Koordinatorin für die Partnerschaft für
Demokratie, die Konferenz zusammen.
Als Einstieg gab Sebastian Deichmann von der demokratischen Schule Infinita in Steinhorst einen Impulsvortrag, in dem er betonte: „Demokratie leben ist das A und O“. In der Anwendung der Selbstbestimmungstheorie sei es grundlegend, dass Kinder und Jugendliche ihr Bedürfnis nach Autonomie verwirklichen können. „Schülerinnen und Schüler müssen lernen, sehen, erfahren, dass sie mitbestimmen können.“ So könnten sie als Erwachsene Architekt_innen ihres Lebens werden. Im anschließenden Workshop vertieften die Teilnehmenden diesen Gedanken. Deichmann beschrieb den Alltag an der demokratischen Schule und erläuterte, welche Rolle den Erwachsenen dort zukommt.
Im zweiten Workshop „Populismus aufdecken – Haltung zeigen“, den der Demokratietrainer Harald Berndt leitete, wurde zunächst besprochen, was unter Populismus verstanden werden kann. Die Teilnehmenden besprachen in geschütztem Rahmen eigene Erlebnisse mit Situationen, in denen sie sich sprachlos fühlten, und erhielten einen Einblick in Handlungsmöglichkeiten. Im Workshop „Wege aus der Demokratiemüdigkeit“, durch den Franziska Schlachter und Nils Quentel als Mitarbeitende des Landesbeauftragten für politische Bildung führten, wurde zunächst festgehalten, wie wichtig es sei, dass demokratische Situationen überall erlebbar seien: auch in der KiTa und im Seniorencafé. Die Teilnehmenden stellten fest, dass es viele Möglichkeiten gibt, Demokratie als Lebensform umzusetzen: in Familie, Beruf, Sportverein. Außerdem zeugen die Vielzahl Jugendlichen im Freiwilligendienst und die Möglichkeit, sich in Kinder- und Jugendbeiräten zu beteiligen, von einer Bereitschaft zu demokratischem Engagement. Es wurde aber ebenso betont, dass Partizipationsstrukturen gut begleitet und stetig überprüft werden müssen, um der Gefahr der Scheinpartizipation aus dem Weg zu gehen.
Neben der Vernetzung und Beratung steht die Partnerschaft für Demokratie auch für eine Förderung von Projekten in diesem Feld. Hierzu gibt es Informationen auf der Internetseite www.partnerschaftenfuerdemokratie.de oder bei Rike Nagel unter der Rufnummer 0152-56312102 sowie per Email an nagel@kjr-herzogtum-lauenburg.de. Die Demokratiekonferenz wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“
durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.