Kiel/Herzogtum Lauenburg (pm). Das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) veröffentlicht bereits zum 7. Mal einen vom Statistikamt Nord (StANord) ausgewerteten Kauf- und Pachtpreisspiegel. Durch die Veröffentlichung der Kauf- und Pachtpreise soll eine größere Transparenz auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt hergestellt werden, da nicht nur Durchschnittskauf- beziehungsweise Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen allgemein, sondern differenziert nach Ackerland und Dauergrünland (DGL) in den jeweiligen Kreisen sowie in den einzelnen Naturräumen veröffentlicht werden. Diese unter Beachtung statistischer Methoden ausgewerteten Daten sollen zum einen eine wichtige Orientierungsgröße für Käufer und Verkäufer sowie Pächter und Verpächter sein, zum anderen Akteuren auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt Hilfestellung geben.
Belastbare Aussagen zu Preistrends sind anhand dieser Auswertung dennoch nur begrenzt möglich. Aufgrund des starren Bodenmarkts wurden in einzelnen Regionen nur wenige Verträge geschlossen, sodass einzelne Verträge mit extremen Preisausreißern die Ergebnisse beeinflussen. Dies vorangestellt, lässt sich dennoch wie im Vorjahr feststellen, dass sich die Preisentwicklung auf dem Kaufmarkt deutlich von den Pachtmärkten entkoppelt hat.
Dass landwirtschaftliche Nutzflächen begrenzt sind, spiegelt sich auch in der Entwicklung der Kaufpreise für Ackerflächen und Dauergrünland in Schleswig-Holstein wieder. Während Ackerland in der Vorperiode (2020/2021) noch 37.521 Euro pro Hektar gekostet hat, ist der Preis 2021/2022 landesweit um 11,3 Prozent auf insgesamt 41.762 Euro pro Hektar gestiegen. Für Dauergrünland musste im Vergleich zur Vorperiode im Landesdurchschnitt 21.785 Euro pro Hektar aufgewendet werden, das sind 8,5 Prozent mehr als in der Vorperiode.
Die Pachtpreise für Ackerflächen und Dauergrünland sind hingegen gegenüber der Vorperiode nahezu gleichgeblieben, auch wenn es einige regionale Unterschiede gibt. So gingen die Pachtpreise für Ackerland in der Eider-Treene-Sorge-Niederung beispielsweise um 7,38 Prozent auf 567 Euro pro Hektar zurück, wohingegen landesweit ein minimaler Anstieg um 0,75 Prozent auf durchschnittlich 563 Euro pro Hektar zu verzeichnen war. Auch beim Pachtpreis für Dauergrünland gab es im Landesdurchschnitt kaum Veränderungen, er fiel um 1,42 Prozent auf 336 Euro pro Hektar. Insgesamt wurden im Vergleich zur Vorperiode 8 Prozent weniger Acker- und 7 Prozent mehr Dauergrünlandflächen gepachtet.
In den unten aufgeführten Links werden in Tabellen und auf Karten die Kauf- und Pachtpreise jeweils für Ackerland, Dauergrünland und die gesamten landwirtschaftlichen Flächen dargestellt. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage von Daten, die beim Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL) im Zusammenhang mit der Genehmigung von Grundstückskaufverträgen oder im Zusammenhang mit angezeigten Pachtverträgen erhoben wurden.
Den Kauf- und Pachtpreisspiegel finden sich hier: https://www.statistik-nord.de/zahlen-fakten/landwirtschaft/bodenmarkt#c7018 Das Dashboard für den Kauf- und Pachtpreisspiegel ist hier veröffentlicht: Bodenmarkt – Statistikamt Nord (statistik-nord.de)