Duvensee (pm). Im Herbst vergangenen Jahres machten die Ausgrabungen im Duvenseer Moor bundesweit Schlagzeilen. Ein Team des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) entdeckte das Grab eines der „ältesten Schleswig-Holsteiners“.
Guido Wendt, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, besuchte am Donnerstag, 28. Juli 2023 die aktuellen Grabungen in Duvensee unter Leitung von Dr. Harald Lübcke. Dieser betreut das ZBSA-Projekt mit dem Titel „Transformationsprozesse spezialisierter Wildbeutergruppen“. Staatssekretär Wendt: „Das Duvenseer Moor ist zugleich Kultur-, Umwelt- und Klimaarchiv. Das alles gilt es zu schützen. Deshalb wird sich das Archäologische Landesamt (ALSH) mit einer eigens eingerichteten Wissenschaftlerstelle um archäologische Fragen zum Thema Wiedervernässung der Moore kümmern.“ Ziel sei es, in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort, unter anderem dem Verein Duvenseer Moor oder der Stiftung Naturschutz, Schutzziele zu formulieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um bei der für den Klimaschutz wichtigen Wiedervernässung von Mooren zugleich auch das archäologische Erbe bewahren zu können
Das Duvenseer Moor gehört zu den am längsten bekannten und am besten erforschten archäologischen Fundstellen des frühen Holozäns (Nacheiszeitalter, Beginn vor etwa 11.700 Jahren) in Mitteleuropa. Bei Kartierungsarbeiten entdeckte der Geologe Karl Gripp 1923 zufällig einen mittelsteinzeitlichen Siedlungsplatz (etwa 9000 bis 6500 v.Chr.). In den darauffolgenden Jahrzenten wurden zahlreiche steinzeitliche Wohnplätze vor allem am Westufer des ehemaligen Duvensees untersucht. Viele Akteure vor Ort, darunter der Verein Duvenseer Moor, das ALSH, das ZBSA und die Stiftung Naturschutz engagieren sich für den Erhalt dieser einzigartigen historischen Kulturlandschaft, den Schutz der Natur und des archäologisch-historischen Erbes der Region.