Lauenburg (pm). Die Elbbrücke in Lauenburg ist ein sanierungsbedürftiges Nadelöhr. Für viele Lauenburger ist dieser Umstand seit Jahren eine Binsenweisheit. Auch die dreimonatige Sperrung hat sich weit über die Stadtgrenzen herumgesprochen, „bis nach Lübeck zum Sitz von erixx aber anscheinend nicht“, wie die örtliche SPD-Fraktion berichtet.
„Erixx plant einen Schienenersatzverkehr über eine gesperrte Brücke. Das ist der bisherige Gipfel des Missmanagements der vergangenen Monate“, zeigt sich Immo Braune, SPD-Fraktionsvorsitzender in Lauenburg, verärgert. Aus Sicht der Sozialdemokraten offenbart sich hier wieder die fehlende Kommunikation zwischen der Deutschen Bahn und dem privaten Bahnunternehmen erixx. Das unprofessionelle Verhalten beider Unternehmen im Zuge der Brückensperrung und das daraus resultierende Chaos bedarf nach Ansicht der Lauenburger SPD dringend der Aufarbeitung.
Braune fährt fort: „Die Bürgerinnen und Bürger sind durch die Sperrung der Brücke schon genug belastet und brauchen nicht noch zusätzliche Beeinträchtigungen durch unzuverlässige Bahnunternehmen. Es betrifft laut Plan zwar nur die Nachtstunden, dabei fallen aber täglich zwei Verbindungen aus.“ Die Lauenburger Genossen befürchten aufgrund der katastrophalen Performance von erixx in den letzten Monaten, dass es nicht bei den bisher angekündigten Ersatzverkehren bleibt. Ein weiteres Indiz für das Missmanagement bei erixx sind die angepeilten Fahrzeiten für den Bus zwischen Echem und Lauenburg: Eingeplant sind dafür zehn Minuten – wenn der Bus nicht kurzfristig Schwimmen lernt, ist das bei der durch die Brückensperrung erzwungene Fahrt über Geesthacht nach Lauenburg nicht zu schaffen.
„Ich dachte ja immer, schlimmer als die Deutsche Bahn geht es nicht, aber dann kam Erixx“, ergänzt Braunes Stellvertreter und Bauausschussvorsitzender Martin Scharnweber mit einem Augenzwinkern. Er stellt grundsätzlich die Frage, ob erixx nicht überfordert ist: „Ganz offensichtlich taugen die Vergaberichtlinien nichts und bedürfen dringender Überarbeitung.“ Er wünscht sich auch bessere Absprachen zwischen allen Beteiligten. „Für die kommende Sitzung des Bauausschusses haben wir als SPD das Thema der Sperrung der Elbbrücke nochmal explizit auf die Tagesordnung genommen. Es gibt zu viele unbeantwortete Fragen“, schließt Scharnweber.