Ratzeburg (pm). Die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern wurden im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen der Ärzte Gewerkschaft ‚Marburger Bund‘ zum Streik am gestrigen Dienstag (9.5.) aufgerufen. Die Ärzte des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg zeigten mit einer Solidaraktion um 15.45 Uhr Flagge vor dem Klinikhaupteingang in Ratzeburg. Operationen mussten gestern in Ratzeburg weder verschoben werden noch ausfallen.
In einer Erklärung schrieben die Ärzte des DRK-Krankenhauses: „Wir als ärztlicher Dienst wollen uns mit unserer Aktion solidarisch und verantwortungsbewusst im Rahmen der Tarifverhandlungen des Marburger Bundes zeigen. Alle Berufsgruppen, die an Patienten arbeiten, unterliegen neben einer hohen körperlichen und mentalen Belastung im Arbeitsleben auch den alltäglichen Belastungen zu Hause, derzeit insbesondere der Inflation. In Zeiten der Pandemie hat der ärztliche Dienst neben einer maximalen Arbeitsbelastung auch auf sämtliche Prämienzahlungen freiwillig verzichtet, damit mehr für alle anderen zur Verfügung stand. Aus diesem Grund sind die aktuellen Forderungen des Marburger Bundes nach einem Inflationsausgleicht einhergehend mit einer linearen Steigerung von 2,5% gerechtfertigt. […] Unsere Aktion hier ist solidarisch angelegt, da wir in einer medizinisch unterversorgten Gegend arbeiten, für die Bevölkerung im Umkreis ein wichtiger medizinischer Anlaufpunkt sind und so ein kompletter Ausstand innerhalb des ärztlichen Dienstes als nicht zielführend bzw. hilfreich erachtet wird. Hinzu kommt, dass unser Krankenhaus alle Vorgaben stets unkompliziert umsetzt. Es gibt im Gegensatz zu anderen, teilweise größeren Kliniken eine elektronische Zeiterfassung, Überstunden werden im vollen Umfang anerkannt und man ist bemüht diese in Freizeitausgleich umzuwandeln. Für Vieles kann eine individuelle Lösung gefunden werden, vor allem bei Kollegen/innen mit Kindern ist eine Stellenreduktion bereits ab der Assistentenebene im Sinne von verkürzten täglichen Arbeitszeiten oder geplanten freien Tagen möglich. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen in den anderen Häusern ähnlich gute Arbeitsbedingungen und wollen mit unserer Streikaktion solidarisch darauf aufmerksam machen.“