Breitenfelde (pm). Es gibt viele verschiedene Blumenzwiebeln und –knollen, die zeitig im Frühjahr blühen. Diese sind wichtig für die früh erwachenden Insekten, wie zum Beispiel die Hummelköniginnen und Falter, die als adulte Tiere überwintern.
Der Huflattich (Tussilago farfara) ist eine Ausnahme unter den Frühblühern, weil er zu den Stauden gehört. Er ist eine alte Heilpflanze, die schon im Februar und bis in den April blüht. Seine gelben Korbblüten werden von Bienen, Käfern und Schwebfliegen besucht. Auch Raupen von Faltern, vor allem Nachtaktive, können sich an den Pflanzen entwickeln und zu Schmetterlingen heranwachsen. Diese Pflanze zeigt zuerst nur Blüten und später kommen die Blätter heraus.
Der Huflattich blüht zurzeit in einem Gemeindebeet in Breitenfelde im Wiedenthal. Hier wurde 2021 vom Naturgarten Verein ein Beet mit heimischen Wildstauden und wenigen, kleinen Gehölzen geplant und zusammen mit den Gemeindewerkern angelegt. Natürlich wurde dabei auch an Frühblüher gedacht. Ziel eines Wildpflanzenbeetes ist es, das ganze Jahr Nahrung für Insekten und Vögel anzubieten. Auch in der Stichstraße Am Sportplatz (Zufahrt zum Neubaugebiet Luckesberg) ist im selben Jahr eine kleine Fläche mit Wildstauden bepflanzt worden. Auch hier kann man den Huflattich entdecken, der neben Gänseblümchen, Blausternen und Christrosen blüht. Seit 2012 gibt es bereits eine Anlage am Friedhof und ein kleines Beet an der Kirche in Breitenfelde. Alle diese Gemeindebeete werden gemeinschaftlich von der Gemeinde und von Mitgliedern des Naturgarten e.V. gepflegt.
Ein anderer nicht so bekannter Frühblüher ist der gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida). Er besitzt eine Wurzelknolle, aus der schon im März Blätter und Blüten austreiben. Langrüsselige Insekten bestäuben den Lerchensporn, während kurzrüsselige Hummeln die Blüten von der Seite aufbeißen um an den Nektar zu gelangen. Durch Ameisen verbreitet sich diese Knolle im Laufe der Jahre gerne zu einem kleinen Blüteteppich unter Bäumen und Sträuchern.
Bild Gefingerter Lerchensporn
Diesen Frühblüher kann man zum Beispiel an der Kirche in Breitenfelde entdecken. Der Gefingerte Lerchensporn gedeiht auch noch bei Trockenheit, während sein Verwandter, der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava), es gerne etwas frischer mag und lockere Lehmböden liebt.
Eine schöne Frühblüherwiese mit Hohlem Lerchensporn und Schneeglanz (Chionodoxa luciliae) kann man im Alten Botanischen Garten in Kiel im März finden. So eine Fläche entsteht mit viel Geduld und man kann schon gut 10 bis 20 Stück an Knollen oder Zwiebeln pro qm in die Erde stecken, um so einen Blütenteppich zu bekommen.
Mit diesen schönen Blüten ist ein guter Start ins Jahr für unsere heimischen Insekten möglich. Natürlich ist für unsere Wildbienen und Schmetterlinge ein breites Angebot an Wildpflanzen über das ganze Jahr nötig. Gibt es in Ihrem Garten auch schon ein paar Wildstauden?
Viele verschiedene Wildstauden bieten einer großen Anzahl an Insekten ein Angebot an Nahrung. Um von einer Wildstaudenpflanzung zur nächsten zu gelangen braucht es überall kleine Flächen, damit die Tiere unterwegs nicht verhungern. In Breitenfelde wird jedes Jahr ein bisschen mehr Fläche für Wildstauden bereitgestellt, damit Insekten noch Nahrung finden und sich fortpflanzen können. Je mehr Wildpflanzen in erreichbarer Nähe sind, desto eher können Wildbienen sie erreichen und Schmetterlinge ihre Eier daran ablegen. Also pflanzen auch sie heimische Wildstauden und Gehölze.