Seedorf/Mustin (pm). Zum 1. April 2023 fusionieren die Kirchengemeinden Seedorf und Mustin zur neuen Kirchengemeinde Seedorf-Mustin – ein konsequenter und notwendiger Schritt in der Zusammenarbeit, die schon lange andauert. Auf zu neuen Ufern und Herausforderungen: Was schon lange geplant ist, wird jetzt Wirklichkeit. Die Kirchengemeinden Seedorf und Mustin werden eins. Ab Sonnabend, 1. April gibt es die neue Kirchengemeinde Seedorf-Mustin mit rund 1100 Gemeindegliedern.
Die Zusammenarbeit hat bereits eine lange Vorgeschichte und begann schon Anfang der 2000er Jahre, erzählt der bisherige KGR-Vorsitzende von Mustin, Broder Feddersen: „Wir hatten über viele Jahre einen gut gelebten Kooperationsvertrag. Der hat uns vieles erleichtert. Wir hatten dadurch schon einen gemeinsamen Pastor, eine Sekretärin, eine Küsterin, eine gemeinsame Friedhofsfirma, eine gemeinsame Organistin und auch einen Gemeindebrief zusammen.“
Jahrelange Kooperation bereitete Fusion vor
Der gemeinsame Pastor Jakob Henschen, der die Gemeinde Ende 2022 nach zwölf Jahren in Richtung Hamburg verließ, habe sie schon auf die anstehenden Veränderungen vorbereitet, sagt auch Maren Beckmann vom bisherigen KGR in Seedorf: „Die Gemeindeglieder-Zahlen spiegeln, dass wir umdenken müssen. Man hat dabei natürlich ein lachendes und ein weinendes Auge, aber grundsätzlich freuen wir uns drauf!“
Pastorin oder Pastor für Seedorf-Mustin gesucht!
Im Kirchengemeinderat der fusionierten Kirchengemeinde Seedorf-Mustin gibt es 10 Mitglieder, jeweils fünf aus den Kirchengemeinderäten der ursprünglichen Gemeinden. Durch den gemeinsamen Kirchengemeinderat werden Doppelstrukturen und doppelte Arbeit abgebaut. Das bedeute für die künftige Pfarrperson eine Erleichterung bei der Gremienarbeit, sagt auch Lauenburgs Propst Philip Graffam. Derzeit ist die halbe Pastorenstelle für die fusionierte Gemeinde noch nicht besetzt. Nach einer Interimslösung, die bis Ende März galt, muss der Gottesdienstplan derzeit mit Vertretungen gefüllt werden. Die Stelle wird in Kürze ausgeschrieben.
Gegenseitige Unterstützung durch regionale Zusammenarbeit
Dass die Gemeinde künftig nur noch eine halbe Pastorenstelle haben wird, wird sich auch im Gottesdienstplan niederschlagen, glaubt Feddersen: „Zurzeit gibt es wöchentlich im Wechsel Gottesdienste in den Kirchen Mustin und Seedorf. Es könnte sein, dass es in jeder Kirche nur noch einmal im Monat einen geben kann“, sagt er.
Auch Propst Philip Graffam geht von neuen Lösungen aus: „Die fusionierte Gemeinde hält aufgrund der von der Synode beschlossenen Pfarrstellenplanung nur noch einen Umfang von 50 Prozent vor, so dass weitere Überlegungen der regionalen Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden in der Kirchenregion Ratzeburger Land anstehen.“
Kurzum: Es gibt viele Herausforderungen und Themen, die nun gemeinsam angegangen werden müssen. Dazu gehört auch ein Gebäudekonzept. So will und muss der fusionierte Kirchengemeinderat prüfen, welche Räume für die Gemeinde noch zu erhalten sind und wo man gegebenenfalls auf Räumlichkeiten der Orte Seedorf und Mustin zurückgreifen kann.
Erfolgreiche Zusammenarbeit in vielen Bereichen
Schon jetzt läuft vieles in der Zusammenarbeit sehr gut: zum Beispiel die Konfirmandenarbeit. Am 2. April und 16. April werden jeweils acht Konfirmandinnen und Konfirmanden der neuen Gemeinde in ihren jeweiligen Ortskirchen konfirmiert. Zuvor gibt es einen gemeinsamen Abendmahlsgottesdienst.
Auch der monatliche Seniorensalon trifft sich bereits seit Februar gemeinsam. Nun findet er wechselnd in Mustin oder in Seedorf statt. Das werde gut angenommen, so Broder Feddersen.
Fusionsfest im Juli geplant
„Es wird weitere Veränderungen geben, die wir noch gar nicht so benennen können, die für die Gemeindeglieder aber sicher spürbar sind“, so Broder Feddersen, der auch den neuen KGR leitet. „Aber ich bin nicht bange davor.“ Und seine Kollegin Maren Beckmann ergänzt: „Wir müssen jetzt zusammenfinden, auch wenn wir uns schon gut kennen.“ Im Juli plant die Gemeinde ein Fusionsfest. Es könnte beim Schaalsee-Gottesdienst in Dargow stattfinden. Denn die Fusion müsse auf jeden Fall gefeiert werden, finden beide KGR-Mitglieder.