Ratzeburg (pm). In den vergangenen Jahren hatte die Meinung junger Menschen zu wenig Gewicht. Sie mussten im Alltag auf viele Dinge verzichten und haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Interessen nicht berücksichtigt wurden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat deshalb das Programm ‘Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit‘ ins Leben gerufen. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen, eigene Ideen zu realisieren und ihr Umfeld aktiv zu gestalten. Um die Strukturen der Jugendbeteiligung zu fördern, stehen neben der professionellen Unterstützung von Akteur*innen aus der Jugendarbeit Mittel für Personal- und Sachausgaben zur Verfügung.
Die Stadt Ratzeburg hat den Entschluss gefasst, sich bei diesem Bundesprogramm zu bewerben und mithilfe des Ratzeburger Jugendbeirates im Rahmen eines Beteiligungsworkshops einen gemeinsamen Antrag formuliert. Entstanden ist ein Programm voller Ideen, das in den folgenden Monaten mit den Mitteln des ‚Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit‘ zusammen mit Kindern und Jugendlichen weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden soll. Angedacht sind unter anderem ein Graffiti- und ein Musikprojekt, die Entwicklung eines rollendes ‚Solar-Werkstatt-Atelier-Mobils‘, die Erarbeitung einer virtuellen Stadtführung sowie ein kulturelles Aktionsprojekt zur barocken Vergangenheit Ratzeburgs für alle Altersgruppen. Weiterhin sollen ein Spiel- und Sportevent, die Gründung einer Parcour-Trainingsgruppe und der Aufbau einer E-Sport-Einrichtung ermöglicht werden. Auch ein Gesundheitsprojekt, dass sich mit Ernährung und Achtsamkeit befasst, ist geplant. Das Bundesprogramm hat dafür 143.450 Euro an Fördermittel bereitgestellt.
„Wir sind begeistert, dass wir die Jury vom Bundesprogramm mit unseren Ideen überzeugen konnten. Jetzt können wir in diesem Jahr zusammen mit Partnern, wie den Jugendzentren, der Volkshochschule, der Stadtbücherei und dem Kinderschutzbund, ganz viele, spannende Kinder- und Jugendprojekte verwirklichen“, sagte Vivian Ndubuisi, Vorsitzende des Jugendbeirates. Begleitet durch die Stadtjugendpflege wird dazu als Erstes ein ‚Zukunftsausschuss‘ eingerichtet, der die weitere Ausarbeitung der Projektideen partizipativ organisieren soll. Es gilt, alle Angebote so auszurichten, dass sie den Wünschen und Vorstellungen von teilnehmenden Kindern und Jugendlichen entsprechen können. Dazu beitragen sollen auch Mitbestimmungswoche mit Kinder- und Jugendkonferenzen im Juni, auf der die dann geplanten Projekte vorgestellt, beraten und abgestimmt werden sollen. „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Geschenk für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt. Ich bin voller Neugier, was daraus in den nächsten Monaten alles erwachsen wird“, sagte Bürgermeister Eckhard Graf und dankte dem Jugendbeirat für sein engagiertes Mitwirken in der herausfordernden Antragsphase.
Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).