Lauenburg (pm). Am Montag, 16. Januar wollten mehr als 100 Interessierte in der Osterwoldhalle wissen, wie man Klimaschutz und Energiewende selber machen kann. Der grüne Landtagsabgeordnete Oliver Brandt stellte auf der vom Ortsverband Lauenburg/Amt Lütau von Bündnis 90/Die Grünen organisierten Veranstaltung das neue Förderprogramm von Schleswig-Holstein vor. Insgesamt stehen 75 Millionen Euro zur Verfügung, die nach dem Windhund-Prinzip vergeben werden. Es wird allerdings vierteljährliche Beantragungszeitfenster geben.
Im ersten Schritt werden Balkon-Kraftwerke mit bis zu 200 Euro und verschiedene Fördermöglichkeiten für „nicht-fossile Heizsysteme“ wie Wärmepumpen mit bis zu 2.000 Euro unterstützt. Diese Förderung kommt zusätzlich zur BAFA-Förderung des Bundes hinzu. Ab dem Sommer 2023 sollen Speicherbatterien und auch Wallboxes für Mehrfamilienhäuser gefördert werden. „Diese Förderung soll sowohl Eigenheimbesitzer als auch Mieter beim Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützen“, so Brandt.
Die Bürgerenergie Bille, eine ehrenamtlich geführte Energiegenossenschaft aus der Sachsenwald-Region stellte sich ebenfalls vor. Sie wurde erst im Mai des vergangenen Jahres gegründet und hat bereits 64 Mitglieder. Claudia Reinke, Fabian Lange und Clemens Stoltenberg betonten, dass die Energiewende nicht nur durch große Investoren und Konzerne erfolgen kann, sondern auch durch Bürgerinnen und Bürger vorangetrieben werden muss. Die Genossenschaft versteht sich ausdrücklich als Mitmach-Genossenschaft. Sie möchte sich als Ansprechpartner für Photovoltaik aus Bürgerhand in der Region etablieren und in Zukunft weitere erneuerbare Energien und Konzepte wie Windkraftanlagen, Energiespeicher, Mieter- und Gewerbestrom entwickeln und betreiben. Durch den Kauf eines Anteils von 250 Euro kann man Genosse werden. Das Motto der Energiegenossenschaft lautet: Unsere Energiewende – einfach mal machen.
Der Verein SoliSolar wurde von Volker Henkel und Dietmar Kuhlmann vorgestellt. SoliSolar ist eine nicht-gewinnorientierte Initiative aus Hamburg. Sie setzt sich dafür ein, die Energiewende ökologisch und sozial nachhaltig voranzutreiben. Ein Ziel ist, die Verbreitung von Balkonkraftwerken zu fördern, der Verein organisiert Sammelbestellungen mit Modulen aus deutscher oder europäischer Produktion. SoliSolar hat sich im letzten Jahr gegründet, vor kurzem wurde bereits die hundertste Anlage ausgeliefert.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und endete in einer lebhaften Diskussion bei einem Getränk mit den Referenten. Die Teilnehmenden gingen inspiriert nach Hause. Die allgemeine Meinung war, dass es „eine großartige Veranstaltung mit einem positiven Ansatz war. Eben: die Energiewende doch einfach selber machen.“