Mölln (pm). Im September veranstaltete die Möllner Willkommenskultur gemeinsam mit dem Verein Miteinander leben und vielen weiteren Kooperationspartnern den Ländertag Türkei im Möllner Kurpark. Die Veranstaltung der Ländertage ist in der Möllner Willkommenskultur eine Tradition.
Einmal im Jahr findet ein solcher Tag statt, an dem Migrierte ihr Heimatland mit unter anderem dessen Kultur, Geschichte, Natur, Wirtschaft, Schul- und Gesundheitswesen vorstellen. Nach einem armenischen, syrischen, afghanischen und eritreischen Ländertag folgte nun der fünfte Ländertag der Möllner Willkommenskultur, dessen Schwerpunkt diesmal anders gelagert war. Die türkeistämmigen Möllner stellten nicht nur ihr Land mit den sieben Regionen vor, sondern ebenfalls das Leben in Mölln. Mit dem Gastarbeiterabkommen von 1961 kamen auch Gastarbeiter mit ihren Familien nach Mölln, die anfangs nur eine kurze Zeit in Deutschland leben wollten und nun doch schon in der 4. Generation hier leben und die Stadt bereichern.
Trotz des Regenwetters, kamen etwa 500 Gäste in den Kurpark, lauschten interessiert den Reden der Generalkonsulin Kara, des Bürgermeisters Schäper und dem 1. Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein Dr. Kücükkaraca und genossen die entspannte Atmosphäre mit vielen Gesprächen. Das Programm auf der Bühne war vielseitig und hat für jeden etwas geboten: Tanz, Interviews und Musik. Ein leckeres Essen am Buffet rundete den Nachmittag ab. Auch die Kinder hatten Spaß. Neben Glitzertatoos konnten sie malen oder die türkische Malkunst „Ebru“ ausprobieren.
Auf Stellwänden wurde das Leben einzelner türkeistämmiger Möllner aus verschiedenen Generationen präsentiert, von denen einige ihre Geschichten auch auf der Bühne erzählten. Wichtig war es den türkeistämmigen Möllnern deutlich zu machen, dass Mölln, neben der Türkei inzwischen auch Heimat für viele geworden ist und türkisch und deutsche Kulturen miteinander im Alltag gelebt werden. Die türkische Kultur wird immer einen Platz im Leben und im Herzen der Türkeistämmigen haben, trotzdem wird in vielen Familien die Weihnachtszeit schon nach deutscher Tradition gefeiert. Zitat von Dr. Cebel Kücükkaraca: „Auch wir haben unsere eigene Erde mitgenommen. Wir haben sie nicht mitgenommen, weil wir nicht hier sein wollen, sondern weil wir auch ein wenig in der alten Heimat sein wollen. Wir haben sie nicht auf einem Karren mitgenommen, sondern in unseren Herzen. Wir haben sie für uns mitgenommen, aber auch für unsere Kinder und Enkelkinder, damit sie ein wenig von dem anderen Ort, der für uns auch Heimat ist erfahren können“.
Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die ehrenamtlich mit viel Einsatz und Engagement zum Gelingen dieses Ländertages beigetragen haben. Fazit aller Beteiligten: Es war eine großartige Veranstaltung.