Ratzeburg (pm). Am 26. Mai 1952 begannen Grenzpolizisten der DDR, die bis dahin durchlässige deutsch-deutsche Grenze, von der Elbe bis hinauf auf die Halbinsel Priwall mit massiven Grenzsperranlagen zu befestigen, um die steigenden Flüchtlingszahlen in die Bundesrepublik einzudämmen. Von diesem Zeitpunkt an sollte dieser „Eiserne Vorhang“ die Teilung Deutschlands in die Bundesrepublik und die DDR manifestieren. Dabei zerschnitt die Grenze nicht nur auf einen Schlag jahrhundertelange Bindungen, sondern kostete in den folgenden 37 Jahren auch hunderten Flüchtlingen, beim Versuch über die innerdeutsche Grenze aus der DDR in den Westen zu fliehen, das Leben. Entsprechend brannte sich im Laufe der Jahrzehnte die Grenze auf beiden Seiten, unter anderem auch im Kreis Herzogtum Lauenburg, tief in das Gedächtnis der ansässigen Bevölkerung ein. Erst die erfolgreiche friedliche Revolution 1989 und die offizielle Wiedervereinigung beider deutscher Staaten im Oktober 1990 ermöglichten es schließlich, diesen Zustand zu überwinden.
Anlässlich des diesjährigen Tags der Deutschen Einheit präsentiert das Kreismuseum Herzogtum Lauenburg die Wanderausstellung des Grenzhus Schlagsdorf „Es war einmal eine Grenze… – Vom Entstehen und Vergehen der deutsch-deutschen Grenze vom Priwall bis zur Elbe“. Auf elf Rollups liefert die Ausstellung den Besuchern und Besucherinnen einen Einblick in das damalige Leben an der Grenze und zeigt eine kleine Auswahl von Grenzbildern des Hagenower Regionalhistorikers Kuno Karls.
Die Ausstellung ist vom 1. Oktober bis 13. November 2022 zu den üblichen Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr) im Kreismuseum Herzogtum Lauenburg in Ratzeburg zu sehen. Der Eintritt für das Kreismuseum beträgt 3 Euro, ermäßigt 1 Euro, geöffnet ist auch am 3. Oktober