Büchen (pm). Die Wählergemeinschaft Aktive-Bürger-Büchen (ABB) besucht regelmäßig Unter-nehmen in der Region. Auch landwirtschaftliche Betriebe gehören hierzu.
Anlaufpunkt war diesmal der Hof der Familie Erdmann Ohlrogge im Steinkrug. In einem Laufstall werden hier 180 Milchkühe mit angegliederter Kälberaufzucht gehalten. Der Betrieb gehört zu den größeren Milchviehbetrieben im Kreis Herzogtum Lauenburg. Nahrung für die Tiere kommt von den angrenzenden Wiesen und Ackerflächen, die der Ausbildungsbetrieb bewirtschaftet. Eindrucksvoll wurde der Betrieb vom Landwirts-ehepaar vorgestellt. Die Kühe stehen hier im luftigen Laufstall nicht auf Spaltenböden, sie werden in einem Melkrondell gemolken und das Futter in den Lagern kommt auf möglichst kurzen Wegen zum Hof. Thematisiert wurden auch die Freiflächenphotovoltaik. Maria Rodriguez (ABB) hierzu: „In Pötrau direkt am Neubaugebiet haben wir einen Solarpark abgelehnt. Vielmehr hat die Gemeinde einen Großteil dieser Flächen erworben. Hier entsteht nun mehr eine Freizeitfläche, eine große Fläche wird aufgeforstet und Flächen für das Büchener Öko-Konto werden angelegt.“
Die ABB ist nicht grundsätzlich gegen einen Solarpark und unterstützt daher die Suche der Gemeinde nach geeigneten Flächen im Einklang mit Nachbargemeinden. Für landwirtschaftliche Betriebe können diese Gewerbegebiete, denn als solche laufen auch Solarparks das Bauleitplanverfahren durch, eine Chance für die Landwirte sein. „Ob Viehhaltung, Silomais, Ackerbau oder Photovoltaik. Auch ich lote zukunfts-gerichtete, nachhaltige Projekte auf den Flächen abgewogen aus, denn ich möchte, dass auch weitere Generationen unseren Hof bewirtschaften können“: so Erdmann Ohlrogge.
Die Gemeinde Büchen möchte die Flächen des Landwirtes „Steinkrüger Koppel“ als Gewerbegebiet ausweisen. Dringend suchen viele Betriebe aus der Region Flächen für ihr Gewerbe. Ein Bürgerbegehren ist derzeit dazu in der Abstimmung. Das bedeutet, dass Büchens Bürger darüber abstimmen, ob es hier eine gewerbliche Entwicklung gibt oder nicht.
Dieses Gebiet grenzt an den Steinauverlauf an. Olga Gafarovas (ABB): „Auch Gewerbegebiete kann man gebietsverträglich planen. Große Abstandsflächen, Eingrünung, Knicks, Gründächer und natürliche Regenwasserversickerung gehören als Steuerungsinstrumente dazu. Abstände zur Steinau und der Biotopverbund zum FFH-Gebiet sind für die ABB zwingend.“ Die Flächen des geplanten Gewerbegebietes direkt an der Steinau sollen als Ausgleichsflächen dienen. Die Steinau ist vom Elbe-Lübeck-Kanal bis nach Klein Pampau größtenteils renaturiert. Mit diesem weiteren Teilstück als Ausgleichsfläche könnte für den Umwelt und Naturschutz erheblich dazu gewonnen werden. „Eindrucksvoll mal einen Betrieb so direkt zu sehen. Wir haben wichtige Meinungen gehört und Eindrücke gewonnen, die unseren Abwägungsprozess mit beeinflussen werden“: so Jacqueline Rottmann (ABB) abschließend.