Ratzeburg (pm). Der Hilferuf aus der polnischer Partnerstadt Sopot im Frühjahr, bei der Versorgung der rund 3.000 ukrainischen Kriegsflüchtlinge zu unterstützen, hat in Ratzeburg zu einer großen Spendenbereitschaft geführt. In nur kurzer Zeit kamen 7.858 Euro zusammen, Geld, mit dem dringend benötigte Hilfsgüter durch die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg beschafft werden konnten, die in Polen zeitweise nicht mehr erhältlich waren. Auch die Stadtvertretung fasste kurzerhand einen einstimmigen Beschluss, um diese Spendenaktion mit zusätzlich 2.000 Euro zu unterstützen.
Dieser musste auf Weisung der Kommunalaufsicht allerdings wieder zurückgenommen werden. „Uns wurde mitgeteilt, dass wir als Kommune keine Unterstützungsleistungen für Partnerstädte in Not aus unserem Haushalt finanzieren dürfen. Staatliche Hilfsleistungen sind eine Aufgabe des Bundes, in die wir uns nicht einmischen dürfen“, erklärte der 1. Stadtrat Martin Bruns die rechtliche Situation. Das hielt seine CDU-Fraktion allerdings nicht davon ab, einmal selbst den Hut laufen zu lassen und so 1.500 Euro für die Spendenaktion zusammenzutragen. Diesem guten Beispiel schloss sich auch die SPD-Fraktion an und steuerte noch einmal 250 Euro bei, sodass die ursprünglich zugesagte Summe nahezu erreicht wurde.
Die Spendenmittel wurden in der Zwischenzeit komplett an die polnische Partnerstadt ausgekehrt und sind dort dankbar aufgenommen worden. Die Lage hat sich dort in den letzten Wochen nur wenig entspannt. Immer noch müssen rund 2.000 Menschen vor Ort untergebracht und versorgt werden. Das Rathaus von Sopot und der Danziger Ableger der Hilfsgesellschaft „St. Brata Albert“ führen weiterhin eine Spendenaktion durch, die auf langfristige Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge und Flüchtlinge abzielt, die vom ‚Ukraine Support Center‘ in Sopot betreut werden. „Tausende von Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, mussten aus dem vom Krieg heimgesuchten Land fliehen, um ihr eigenes Leben und das ihrer Lieben zu retten. Viele von ihnen sind bei uns in Sopot. Sie erhielten Unterkunft und die nötigste Hilfe: materiell, psychologisch und gesundheitlich. Die Einwohner von Sopot haben in solchen Situationen schon oft großes Herz bewiesen. So hoffen wir, dass Menschen, die große Traumata erleben, weiterhin auf Ihre langfristige Hilfe zählen können“, sagt Katarzyna Chocaj aus dem Sopoter Rathaus.