Herzogtum Lauenburg (pm). Qualität auf dem Prüfstand: Bereits zum vierten Mal nimmt der Naturpark Lauenburgische Seen an der Qualitätsoffensive teil. Dabei handelt es sich um eine bundesweite Zertifizierung des Dachverbandes. Sie ist ein wertvolles Instrument zur Selbsteinschätzung und kontinuierlichen Verbesserung der täglichen Arbeit. Neben einem über 100 Fragen starken Kriterienkatalog ist eine Vor-Ort-Evaluierung durch einen Scout aus einem anderen Naturpark Teil des Programms. Mit entsprechender Punktzahl darf der Naturpark weiterhin die Auszeichnung als „Qualitäts-Naturpark“ tragen.
Im Naturpark Lauenburgische Seen war Dr. Peter Gärtner, Geschäftsführer des brandenburgischen Naturparks Barnim, als „Qualitäts-Scout“ vor Ort und überzeugte sich von der Arbeit in den Bereichen Erholung und Naturtourismus, Naturschutz, Umweltbildung und Regionalentwicklung. Neben einem fachlichen Austausch wurden zusammen mit dem Naturpark-Team auch Projekte vor Ort bereist, wie das Naturschutzprojekt der „Wiesen und Wald“ in Farchau, Naturschutz-Hotspots wie den Garrensee, Besuchereinrichtungen und Projektpartner. Frank Hadulla, Leiter des Naturparks, nahm wertvolle Hinweise gern auf. „Diese Art der kollegialen Beratung ist eine tolle Chance, um zu sehen, wo wir stehen, was wir gut machen und wo wir noch besser werden können. Das unterstützt auch noch einmal den aktuellen Naturparkplan, der uns grundlegend die Aufgaben für die nächsten 10 Jahre vorgibt.“
Der Scout lobte die gute Vernetzung des Naturparks in der Region und die positive Entwicklung in den letzten Jahren. Durch die politische Rückendeckung und Aufstockung des Personals sind wichtige Arbeitsbereiche weiter ausgebaut worden wie etwa das Projekt Naturpark-Schule, die Naturschutzoffensive und auch die Präsenz von Rangern im Gebiet. „Trotzdem sollte der Naturpark noch sichtbarer werden, damit eine positive Identifikation mit seinem Zielen, Mensch und Natur nachhaltig in der Region zu verbinden, verbessert wird. So kann sich das Potential des Naturparks für die Region noch besser entfalten.“
Zum Abschluss diente eine gemeinsame Exkursion dem Austausch von Träger und Partnern des Naturparks. Auch Landrat Dr. Christoph Mager hatte dabei ein offenes Ohr für die wertvolle Außenperspektive des Scouts, die gute Impulse für die Weiterentwicklung gebe. „In den letzten Jahren haben wir mit dem Naturpark schon viel erreicht, was die stärkere Fokussierung auf praktische Naturschutzarbeit und Öffentlichkeitsarbeit anbelangt. In den nächsten Jahren wollen wir immer besser werden und das Thema Regionalität noch mehr in den Fokus nehmen.“
Günter Schmidt als Leiter der Tourismusorganisation des Kreises erläuterte, dass die Zusammenarbeit in den letzten Jahren noch intensiver geworden sei und immer wieder neue Themen angegangen werden, um die Qualität der Angebote noch hochwertiger zu gestalten. In puncto Naturschutz brachten Annekatrin Kohn von den Kreisforsten und Maria Boness vom Zweckverband „Schaalsee-Landschaft“ viele Ideen ein. Ihre Institutionen werden wichtige Kooperationspartner im Naturschutz für die kommenden Jahre sein.
Auch von Seiten des Landes gab es viel Wertschätzung in einer persönlichen Botschaft: „Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) sieht die Naturparke als ein Bindeglied zwischen dem Schutz der Natur und einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Der Naturpark Lauenburgische Seen hat seit 2017 viel bewegt. Einige der Aufgaben konnten in den vergangenen vier Jahren beispielsweise aktuell bereits umgesetzt werden hierzu gehört zum Beispiel die Anlage von Streuobstwiesen, Blühflächen, Fledermausquartiere sowie ein Modellknick als gleichzeitige Umweltbildungsstation. Ebenfalls hervorgehoben werden muss die Offensive des Naturparkes Lauenburgische Seen zur Einrichtung von zwei Rangerstellen, wo der Naturpark die aktuelle Entwicklung frühzeitig erkannt und vorbildlich umgesetzt hat. Das MELUND sieht insgesamt eine positive Entwicklung des Naturpark Lauenburgische Seen und ist zuversichtlich, dass diese Tendenz in den kommenden Jahren auch so weitergehen wird.“