Ratzeburg (tbi). Bereits im März startete der gemeinsame Einsatz für die Schwächsten: Kinderschutzbund, Jugendherberge, der Verein „Ratzeburg hilft“ und Round Table 126 Ratzeburg konnten geflohenen Müttern aus der Ukraine mit ihren Kindern in der Jugendherberge eine sichere Unterkunft bieten. Mittlerweile sind auch die ersten Kurse gestartet, in denen Menschen aus der Ukraine die deutsche Sprache erlernen und das Miteinander in unserer Gesellschaft erleben können. Bei einem fröhlichen „Anerkennungstreffen“ in der Jugendherberge brachte der Kinderschutzbund die Menschen zusammen.
Die Flüchtenden aus der Ukraine sind überwiegend Frauen und Kinder. Das spiegelte sich auch bei dem Treffen in Ratzeburg wider. Franz Albracht, Vorsitzender „Der Kinderschutzbund“ Kreisverband Herzogtum Lauenburg (DKSB), sagte, es sei „wunderbar zu sehen, wie die Kinder sich verstehen und miteinander lachen. Beim Kennenlernen im März waren die Mütter verständlicherweise noch etwas zurückhaltend, jetzt freut es uns umso mehr, Lächeln in den Gesichtern der Mütter und der Kinder zu sehen“. Mit „uns“ meinte Franz Albracht das Team vom DKSB, den Helfenden von „Ratzeburg hilft“, insbesondere das Ehepaar Ludmilla und Kai Feller sowie die Sponsoren. Vom Old Table 226 Ratzeburg-Mölln war Präsident Malte Lautz in die Jugendherberge gekommen. Der Service-Club hat bereits 2000 Euro für die Unterbringung und Verpflegung der Menschen aus der Ukraine in der Jugendherberge gespendet. „Uns ist es ein Anliegen, aktiv in der Region zu helfen“, sagte Malte Lautz. Derzeit sei der Club dabei, weitere Spenden aufzubringen, um noch offene Kosten in Höhe von 1500 Euro ausgleichen zu können.
Franz Albracht dankte neben den bislang beteiligten Service-Clubs auch dem Team der Jugendherberge, dem guten Miteinander mit „Ratzeburg hilft“ und dem Apotheker Constantin Böhland (Dom- und Markt-Apotheke in Ratzeburg) für die Spenden und Unterstützung.
Aktuell finden regelmäßig Integrationskurse unter Trägerschaft des Kinderschutzbundes in Lauenburg, Mölln und Ratzeburg statt. Nach Auskunft von Kursleiterin Silvia Nierath sind in Mölln in den schon länger laufenden Kurs, der nur Frauen und Mütter mit ihren Kindern offensteht, auch Frauen aus der Ukraine dabei. In Lauenburg ist ebenfalls für eine Kinderbetreuung gesorgt; hier können auch Männer teilnehmen. Das gilt auch für Ratzeburg, hier besuchen bislang 12 bis 15 Frauen aus der Ukraine regelmäßig den Integrationskurs.
„Fast alle können englisch sprechen und alle sind sehr ehrgeizig,“ weiß Kursleiterin Silvia Nierath. Anders, als manche Frauen, die aus den Krisengebieten seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, wollen die Frauen aus der Ukraine schnell Arbeit finden und teilhaben am gesellschaftlichen Leben. „Sie haben ein anderes Rollenverständnis und ein anderes Selbstverständnis“, hat Nierath in den vergangenen Wochen erlebt.
Franz Albracht kündigte an, dass der DKSB gemeinsam mit der Grundschule Ratzeburg das „spielerische Erlernen der deutschen Sprache für Grundschulkinder“ weiter fördern möchte. In Planung ist ein Ausflug mit dem Bus zum Tierpark in Schwerin, an dem über 20 Kinder aus der Ukraine und etwa 13 Kinder aus anderen Nationen gemeinsam teilnehmen sollen, wenn genügend Mittel für die Finanzierung zusammenkommen.
Über den Kinderschutzbund können sich Interessierte melden, die aktiv unterstützen möchten. Kontakt per Mail: hzgt.lauenb.dksb@email.de oder Telefonnummer 04541/8831830. Für Geldspenden hat der Kinderschutzbund Kreisverband ein Spendenkonto eingerichtet: Der Kinderschutzbund, IBAN DE30 2305 2750 0000 9691 76, Verwendungszweck: Ukrainische Mütter und Kinder.