Ratzeburg (pm). Die Ratzeburger Volkshochschule zieht eine positive Bilanz zum Auftakt ihrer Ausstellungs- und Themenkampagne „Antisemitismus und jüdisches Leben“, die mit der Ausstellung „SHOAH – Der Holocaust“ in der Stadtkirche St. Petri gestartet wurde. Rund 600 Besuchende wurden im Ausstellungszeitraum vom 27. Januar bis 31. März 2022 gezählt, vielfach mit sehr positiven Rückmeldungen zur kompakten Aussagekraft der Ausstellung, die von der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem gestaltet wurde.
Zur Finissage referierte Dr. Olaf Kistenmacher in beeindruckender Weise über das Thema „Holocaustleugnung und Holocaustrelativierung“. Er konnte dabei die verschiedenen Aspekte dieser Phänomene kenntnisreich beschreiben und einordnen sowie die Einzigartigkeit dieses Menschheitsverbrechens benennen: „Der Holocaust diente im Vergleich zu anderen unmenschlichen Verbrechen der Menschheitsgeschichte keinem anderen Zweck, als Menschen zu töten. Es ging nicht um Landnahme oder Raub, um Versklavung oder um Kriegsziele, die sich bewusst auch gegen die Zivilbevölkerung richteten. Es ging bei der Shoa nur um das Töten an sich, die möglichst vollständige Vernichtung von Menschen, denen das Lebensrecht, das Menschsein, einfach abgesprochen worden war.“
Die Ausstellungs- und Themenkampagne „Antisemitismus und jüdisches Leben“ wird im Jahresverlauf fortgesetzt mit weiteren öffentlichen Ausstellungen der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem, so auch zu den Themen „Frauen im Holocaust“ und „Kinder im Holocaust“. Ebenso sind Vorträge und Exkursionen geplant. Sie wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.