Herzogtum Lauenburg/Geesthacht (pm). Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) teilt mit, dass bei den laufenden Instandsetzungsarbeiten der alten B 404-Wehrbrücke über die Elbe in Geesthacht zusätzliche Schäden an dem Bauwerk festgestellt worden sind. Durch die vorhandenen Aufbauten und den Fahrbahnbelag waren diese an der alten Wehrbrücke von 1966 nicht vorher erkennbar.
Zur schnellen Gewichtsentlastung wird das Befahren der Wehrbrücke ab 19. April 2022 (im Laufe des Tages) auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt. Für schwerere Fahrzeuge wie LKWs und andere wird aktuell eine weiträumige Umleitung über die BAB A 39 bis, A 1 und die A 25 eingerichtet. Die Fahrzeuge, welche die Autobahn nicht befahren dürfen, werden über die Elbbrücke Lauenburg geführt. Für den betreffenden ÖPNV und die Rettungsdienste sind Sonderreglungen vorgesehen.
Nächste Schritte
Mit Hochdruck laufen die Untersuchungen kontinuierlich weiter, seitdem die Schäden festgestellt worden sind. Weitere Untersuchungen werden derzeit mit den Fachbüros für die Prüfstatik und für den konstruktiven Ingenieurbau fortgesetzt. Dabei werden unter anderem einzelne statisch wichtige Bereiche freigelegt (Asphalt und Abdichtung entfernt) und diese optisch sowie per Ultraschall untersucht, um ein vollständiges Bild des Schadensausmaßes zu erhalten. Weitere Teilbereiche des Bauwerkes werden zudem freigelegt und auch hier Ultraschallprüfungen des Stahls durchgeführt, um auch mögliche Rissbereiche an der Fahrbahn zu detektieren.
Parallel dazu werden die im Bereich der sichtbaren Risse bereits entnommenen Bohrkerne in einem Labor untersucht. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird dann eine objektbezogene Schadensanalyse erstellt und statische Berechnungen für die Beurteilung der Tragfähigkeit sowie der weiteren Vorgehensweise vorgenommen. Welche Kosten und weiteren Sanierungsschritte notwendig sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen. Sobald weitere Erkenntnisse vorliegen, wird der LBV.SH entsprechend informieren.
Während der Teilsperrung des Bauwerkes wird der Schwerlastverkehr umgeleitet. Für den überregionalen Verkehr erfolgt eine großräumige Umleitung über die A 39, A 1 und A 25 unter Nutzung der Elbbrücken im Zuge der A 1. Eine weitere Umleitung für den Verkehr unter 60 km / h (nicht autobahnfähiger Verkehr) erfolgt über die B 209 und B 5 unter Nutzung der Elbebrücke Lauenburg. Der nicht autobahnfähigere Lokalverkehr aus Rönne/Mahrschacht wird über die L 217 zur B 209 und die dortige Umleitung geführt.
Anika Pahlke zur Sperrung der Wehrbrücke Geesthacht
Zur Sperrung der Wehrbrücke Geesthacht erklärt die SPD-Landtagskandidatin Anika Pahlke:
„Schon lange ist bekannt, dass die über dem Stauwehr liegende Fahrbahndecke mit Unterkonstruktion erheblichen Sanierungsbedarf hat. Das nun überraschend derartige Mängel festgestellt wurden, die eine sofortige Sperrung für Fahrzeuge über dreieinhalb Tonnen notwendig machen, lässt vermuten, dass hier nicht genug hingeschaut wurde. Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme hätte frühzeitig durch den Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr erkannt und dann auch entsprechend vorbereitet werden müssen. Wie so oft, hatte die Jamaika-Regierung in Kiel den Süden des Landes nicht ausreichend im Blick. Das geht jetzt zu Lasten all derjenigen, die täglich die Brücke als wichtige Verkehrsverbindung nutzen.
Zudem zeigt die Sperrung, wie viel im Bereich Inklusion noch zu tun ist: Der Notfallplan für den Ersatzverkehr sieht Kleinbusse vor, die nicht barrierefrei sind. Menschen mit Behinderung sollen sich auf eigene Kosten ein Taxi nehmen. Das entspricht nicht meinem Bild von Teilhabe. Wir müssen Strukturen schaffen, die es allen ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Mobilität. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für Inklusion und die soziale, berufliche und persönliche Teilhabe.“