Schwarzenbek (pm). „Was würdest du dir als ImkerIn von der Politik wünschen?“, das wollte die SPD-Landtagskandidatin Anika Pahlke gerne von den Mitgliedern des Imkervereins Schwarzenbek wissen. Gemeinsam mit der ehemaligen Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks tauschte sie sich mit den Mitgliedern des bald 100 Jahre bestehenden Vereins in Schröders Hotel aus.
Ob noch frisch dabei, oder schon seit Jahrzehnten engagiert, es wurde schnell deutlich, mit wie viel Begeisterung und Aufwand die rund 50 Schwarzenbeker ImkerInnen ihre Bienenvölker pflegen und sich für deren Schutz einsetzen.
Doch nicht nur Honigbienen haben es angesichts des Klimawandels immer schwerer. Die mehr als 560 heimischen Wildbienenarten sind stark gefährdet. Britta Lehnert, Wildbienenexpertin des Vereins, machte deutlich: „Es gibt Bienen, die sich auf eine einzige Pflanze spezialisiert haben und daher besonders anfällig sind. Wildbienenschutzprojekte müssen gefördert werden und wir brauchen eine insektenfreundliche Bepflanzung, wo immer es geht, und weniger Umweltgifte. Wir alle können auch in unseren Gärten einen Beitrag leisten, in dem wir auch mal Totholz liegen lassen und für geeignete Wasserquellen sorgen. Aber auch die Politik ist hier dringend gefragt.“
Hiermit stieß Britta Lehnert auf offene Ohren. „Nur ein Viertel der Arten und ein Zehntel der wertvollen Ökosysteme in Schleswig-Holstein befinden sich in einem guten Zustand. Zum Schutz der Tiere und Pflanzen brauchen wir gesunde Wälder, Wiesen und Moore. Das ist für den Artenschutz und auch im Kampf gegen den Klimawandel wichtig. Ziel der SPD ist unter anderem eine Landesstrategie zur Wiedervernässung der Moore. Zehn Prozent aller deutschen Moore liegen in Schleswig-Holstein, hier gibt es also ein großes Potential. Auch da Moore wichtige CO2 Speicher sind.“, so Anika Pahlke, die gleichzeitig unterstrich: „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Das massenhafte Artensterben und der Klimawandel hängen eng zusammen und stellen eine große Gefahr für unseren Planeten dar. In der Natur hat jedes Lebewesen eine wichtige Funktion.“
Mit Blick auf den wachenden Trend selbst Bienen zu halten, machten die ImkerInnen deutlich: „Wer sich einfach Bienen kauft und in den Garten stellt, tut der Umwelt nicht automatisch etwas Gutes. Oft ist leider das Gegenteil der Fall. Ohne Vorwissen und Fortbildung werden Krankheiten übersehen und es fehlen Informationen, welche Behandlungen sinnvoll oder auch vorgeschrieben sind. Resultat sind erst kranke und schließlich tote Bienenvölker, die aber oft vor ihrem Ableben noch viele Völker in der Umgebung anstecken.“ Der Imkerverein bietet daher regelmäßig Fortbildungen an, weitere Infos unter: www.imkern-in-schwarzenbek.de.
Wer sich speziell für Wildbienen interessiert, kann auch den Kurs von Britta Lehnert an den Volkshochschulen Dassendorf und Schwarzenbek besuchen. „Mit ihrer wunderbaren Art über die verschiedensten Wildbienen zu berichten und den vielen einfachen Ideen für den eigenen Garten, ist Frau Lehnerts Begeisterung für Wildbienen wirklich ansteckend“, berichtet Anika Pahlke, die den Kurs „Wildbienengerechter Garten“ bereits besucht hat.