Herzogtum Lauenburg (pm). In der Natur des Menschen liegt eben eine gewisse Ungeduld und damit verbunden der Wunsch, möglichst schnell wieder geregelte Abläufe zu haben. Nach einer Dreierfusion wie in diesem Fall und in Hamburg und Schleswig-Holstein bislang einmaligen Verschmelzung von drei Kreditinstituten geht das aber nicht so schnell: Prozesse wollen vereinheitlicht, Teams zusammengeführt werden.
Die durch Corona zusätzlich erschwerten Rahmenbedingungen haben der „Mission Dreisam“ große Herausforderungen beschert, aber die Genossenschaft hat auch diese gemeistert. Fusion sichert Schlagkraft für die Regionen „Wir haben in den vergangenen Monaten so viel geschafft, darauf können wir sehr stolz sein“, so Regionalvorständin Kerstin Andresen. „Natürlich gibt es auch weiter viel zu tun. Nach der Verschmelzung der Raiffeisenbank Ratzeburg, der Volksbank Raiffeisenbank Bad Oldesloe und der Volksbank Raiffeisenbank, Itzehoe zu einem großen Haus mit über 500 Mitarbeitenden und mehr als 110.000 Kunden, gilt es, die Chancen dieses Zusammenschlusses nun konsequent für alle Beteiligten zu nutzen.“ „Wir bewahren unsere Stärke der regionalen Nähe und kombinieren diese mit der gewonnenen Schlagkraft einer Genossenschaftsbank mit einer Bilanzsumme von über 3,5 Mrd.“ bekräftigt Andresen den vollzogenen Schritt.
Dass trotz positiver Geschäftsentwicklung die Rahmenbedingungen z.B. durch die fortschreitende Regulatorik, durch fortwährend neue Gesetze und durch das anhaltende Niedrigzinsniveau nicht einfacher werden, lässt sich nicht bestreiten. Das klare Ziel, die Entscheidungen des Hauses in erster Linie nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden sowie Mitglieder auszurichten, kann Dank der positiven Entwicklung jedoch weiter deutlich formuliert werden. Die konsolidierte Bilanzsumme aller drei Häuser ist schon im abgelaufenen Geschäftsjahr von 3,2 auf nun 3,5 Mrd. Euro um rund 10 Prozent gewachsen, dies weil sich Kredite wie Einlagen unverändert positiv entwickelt haben. „Unsere Erwartungen sind damit bereits kurz nach der erfolgten Fusion übertroffen worden. Wir streben eine nachhaltige, gesunde Entwicklung an und freuen uns daher über den stetigen Zuspruch unsererKundinnen und Kunden“, so Kerstin Andresen.
Die Summe der an Kunden vergebenen Kredite ist auf 2,5 Milliarden Euro nach 2,2 Milliarden in 2020 gestiegen. „Dies entspricht einem Plus von 12% und ist deutlicher Ausdruck dafür, dass wir alle berechtigten Wünsche unserer privaten und gewerblichen Kunden Dank des großen Einsatzes unserer Mannschaft erfüllen konnten“ freut sich Andresen über die Entwicklung. Die Volksbank Raiffeisenbank kommt damit ihrem genossenschaftlichen Förderauftrag nach und hat die in ihrem Geschäftsgebiet tätigen Wirtschaftsunternehmen mit den benötigten Kreditmitteln versorgt. Im Privatkundengeschäft steht wie in den Vorjahren der Wunsch nach den eigenen vier Wänden im Mittelpunkt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die energetische Sanierung im Bereich der Bestandsimmobilien.
Das Interesse an Immobilien als Anlageobjekt oder als persönliche Altersvorsorge hat im Vergleich zu den Vorjahren noch mehr zugenommen. Von diesem Trend profitierten Firmen- und Privatkunden aufgrund des langfristig betrachtet immer noch äußerst günstigen Zinsniveaus und der bevorzugt abgeschlossenen Darlehensverträge mit langfristigen Zinsfestschreibungen im gleichen Maße. Aber auch die Bank selbst nutzt dies durch zunehmend eigene Investitionen im Immobilienbereich. Die Verknappung des Angebots an Grundstücken und Immobilien dürfte sich besonders in den attraktiven Lagen der Speckgürtel in Lübeck und Hamburg fortsetzen. Der Vorstand erwartet daher durch die dämpfende Maßnahme der Aufsicht, Immobiliarkredite künftig an höhere Eigenkapitalanforderungen der Kreditinstitute zu knüpfen, auch in 2022 keinen Nachfragerückgang. „Zukünftig werden wir als fusionierte VReG noch mehr als bisher als Ihr kompetenter Finanzierungspartner, Vermittlungspartner im Immobilienvertrieb sowie als ihr Partner im Immobilien-Projektgeschäft zur Verfügung stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, bauen wir diese Bereiche konsequent aus und werden unser Angebot auf das gesamte Geschäftsgebiet ausdehnen“ verspricht Bereichsvorstand Immobilien, Thomas Naß.
Rekordergebnis gab es bei Fondsanlagen und Wachstum bei Spareinlagen. Für die Anleger kam es in 2021 immer häufiger darauf an, eine seriöse und gleichsam intelligente Investition zu finden. Auf Grund der anhaltenden Negativverzinsung beraten die Vermögensbetreuer immer mehr interessierte Kunden zu Fondsanlagen. Trotz eines gestiegenen Einlagenvolumens von 2,6 Milliarden Euro nach 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr verblüfft es daher nicht, dass die Genossenschaftsbank mit über 90 Millionen Euro Fondsneugeschäft ein neues Rekordergebnis erzielte. Kerstin Andresen gefällt dabei besonders, dass allein 2.600 neue Investmentsparpläne abgeschlossen wurden. „Wir empfehlen unseren Kunden diesen Abschluss ganz aktiv. Schon ab 25 Euro monatlich erhalten so auch Kleinanleger und bisher im Fondsgeschäft unerfahrene Kunden Gelegenheit, die Vorzüge einer solchen Sparform für sich zu entdecken. Negativzinsen zahlen muss wirklich nicht sein, das ist für den Kunden in der Regel die schlechteste Lösung.“
Die Ertragslage 2021 ermöglicht es, die ohnehin schon gute Eigenkapitalausstattung weiter auszubauen. Dies ist auch geboten, um alle bestehenden und neu hinzu kommenden regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Die VReG sieht sich gut gerüstet, um sich diesen Herausforderungen stellen zu können. Es ist geplant, den gut 35.000 Mitgliedern eine dem Geschäftsjahr 2021 entsprechende Dividende auf ihre gezeichneten Anteile auszuschütten. Das gute Ergebnis macht sich auch für die Kommunen bemerkbar. So entfallen von den geschätzt knapp 4,8 Mio. Euro Steuern zirka 2,3 Mio. Euro als Gewerbesteuer auf die Gemeinden, in denen die VReG mit einer Filiale vertreten ist.
Eine Dreierfusion unter Coronabedingungen zu stemmen ist nicht leicht. „Die Belastung für das gesamte Team war die vergangenen Monate enorm hoch“, so Kerstin Andresen. Persönliche Treffen hätten es an der einen oder anderen Stelle manchmal einfacher gemacht.“ Mit Blick auf die Gesundheit der Beleg- aber auch der Kundschaft wurden immer wieder neue Regelungen seitens eines extra eingerichteten Corona-.Krisenteams getroffen. Und sehr oft musste aus diesem Grund insbesondere auf Regionen übergreifende Treffen verzichtet werden. Dank einer in großen Teilen bereits vorhanden Homeoffice-Regelung und der dazu gehörigen digitalen Ausstattung war das Arbeiten aber möglich. Die Mitarbeitenden haben sich durch eine hohe Eigeninitiative und Lernbereitschaft sehr schnell auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt und sich in zahlreichen virtuellen Sitzungen kennen gelernt. „Eine Fusion dieser Größenordnung in Kombination mit Corona vergisst ganz sicher keiner der Beteiligten“, sind sich alle Mitglieder des mit der Fusion auf 5 Köpfe verkleinerten Vorstands einig. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren in dieser besonderen Zeit, die ja auch die Organisation des Familienlebens in Teilen herausfordernd gestaltet hat, froh, dass eine Homeoffice-Lösung für einen Großteil möglich war. Für die VReG gehört das für einen modernen Arbeitgeber als Standard dazu. So gilt es auch zukünftig in moderne Beratungs- und Arbeitswelten zu investieren, dieses in den Standorten selbst aber auch in mobile und digitale Lösungen für die Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden der VReG.