Geesthacht (pm). Klimafreundliche und umweltschonende Produkte sind immer mehr gefragt. Doch der Umstieg auf klimafreundliche Produktionsketten bringt auch Herausforderungen mit sich, vor allem im globalen Wettbewerb. Hierüber sprachen der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Thomas Losse-Müller, und die örtliche SPD-Landtagskandidatin, Anika Pahlke, bei einer Betriebsbesichtigung mit den Geschäftsführern der Firma RIFTEC.
In Geesthacht optimiert und zur Serienfertigung gebracht, findet sich in der Mercatorstraße einer der Standorte, an dem das immer beliebter werdende Verfahren des Rührreibschweißens zum Einsatz kommt. Hierbei wird Aluminium allein durch Reibungswärme gefügt und kommt dann etwa in Flugzeugen, Elektroautos oder auch der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Die Aluminium-Bauteile von RIFTEC haben hierbei eine sehr gute Energiebilanz. 80 Prozent des Grundstoffes kommen aus dem Recycling und die Bearbeitung läuft über Ökostrom. Außerdem wird anders als beim konventionellen Schweißen kein Gas benötigt. Andere Hersteller auf dem internationalen Markt setzen auf weniger nachhaltige Produktionsprozesse und Rohstoffe, was zu großen Preisunterschieden führt. Losse-Müller machte daher deutlich, dass Unternehmen, die beim Thema Klimaschutz vorangehen auf dem Europäischen Markt besser vor ungleichem Wettbewerb geschützt werden müssen. „Am Ende verlieren alle, wenn ein Autohersteller auf das etwas günstigere Teil aus Asien setzt, weil dort die Klimastandards geringer sind“, so der der SPD-Spitzenkandidat.
Die RIFTEC Geschäftsführer Alexander Freiherr von Strombeck und Dr. Axel Meyer nutzen zudem die Gelegenheit, ganz konkrete Herausforderunten vor Ort anzusprechen und stießen bei den beiden SPD-Politikern auf offene Ohren. So würde ein Bahnanschluss den Arbeitsort Geesthacht für Fachkräfte attraktiver machen. Zudem brauche es eine bessere Anbindung der Berufsbildungszentren.
Anika Pahlke: „Anders als in vielen anderen Kreisen haben wir im Kreis Herzogtum Lauenburg nur noch ein Berufsbildungszentrum. Viele Auszubildene müssen daher lange Fahrtzeiten nach Ratzeburg, Ahrensburg oder Lübeck auf sich nehmen. Durch fehlende ÖPNV-Verbindungen kommt es zu Fahrtzeiten, die nicht zumutbar sind. Auch die schlechte Erreichbarkeit wird ihren Anteil an den sinkenden Schülerzahlen haben. Die neue direkte Busverbindung von Geesthacht nach Mölln bringt hier Entlastung. Erfreulich, dass nun auf Druck der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht ein Umdenken im Kreis stattgefunden hat – nachdem der SPD-Antrag hierzu zwei Mal von CDU und Grünen abgelehnt wurde. Um die Berufliche Bildung flächendeckend zu stärken, brauchen wir eine landesweite Planung, die auch das Angebot vor Ort und die Erreichbarkeit in den Blick nimmt. Anders können wir dem Fachkräftemangel nicht entgegenwirken.“