Ratzeburg (pm). Am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee, gedenkt Deutschland seit 1996 den Opfer des Nationalsozialismus. 2005 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt.
Der Verein Miteinander leben und die Ratzeburger Volkshochschule wollen dazu in diesem Jahr im Rahmen des Projektes „Dialoge zur Shoa“ einen thematischen Beitrag leisten. Zum Gedenktag wird eine Ausstellung der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel „Shoah – Der Holocaust: Wie war es menschlich möglich?“ in der Stadtkirche St. Petri präsentiert. Die Ausstellung befasst sich mit den wesentlichen Aspekten des Holocaust. Sie setzt ein mit einem Blick auf jüdisches Leben vor dem Holocaust und endet mit der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die die Nazis auf dem gesamten Kontinent errichteten, sowie mit dem bemerkenswerten Willen der Überlebenden, zum Leben zurückzukehren. Auf 19 Schautafeln werden erklärende Textpassagen, durchwoben von persönlichen Geschichten über die Opfer, Zitaten, originalen Photographien und Abbildungen von Objekten dargeboten.
Zur Ausstellungseröffnung wollen Pröpstin Frauke Eiben, Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Volkshochschule Ratzeburg sowie Wencke Stegemann und Mark Sauer vom Verein Miteinander leben als Träger des landesweiten „Bildungsnetzwerkes Antisemitismus“ einen ersten Dialoganstoß im Offenen Kanal geben. Sie diskutieren die Fragen, welche Bedeutung dem Gedenktag heute zukommt, welche Botschaften sich mit ihm für unsere Gegenwart verbinden und warum das Gedenken an den Holocaust niemals einen Schlussstrich haben kann. Die Sendung wird am 27. Januar 2022 um 12 Uhr ausgestrahlt. Wiederholungen sind geplant für den 9. Februar um 17 Uhr sowie am 26. Februar um 18 Uhr.
Die Ausstellung wird bis zum 31. März 2022 in der Stadtkirche während der allgemeinen Öffnungszeiten zu sehen sein. Es gilt die Masken- und Abstandspflicht. Der Eintritt ist kostenlos. Im Jahresverlauf sollen weitere Yad-Vashem-Ausstellungen im Rahmen des Projektes „Dialoge zur Shoa“, das durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wird, an unterschiedlichen Orten in und um Ratzeburg gezeigt werden. „Wir hoffen mit diesen jeweils ganz unterschiedlichen Ausstellungen zum Dialog über den Holocaust, seine universellen Dimensionen und seine Relevanz für unser heutiges Leben im 21. Jahrhundert einzuladen“, sagen die Projektorganisatoren Mark Sauer und Silvia Tessmer.