Herzogtum Lauenburg/Zarrentin (pm). Der Förderverein Biosphäre Schaalsee unterstützt die naturnahe Gartengestaltung und den Artenschutz in der Region wieder durch eine Sammelbestellung für regionales Wildblumensaatgut. Saatgutbestellungen sind bis zum 18. Februar möglich. Wie bereits in den vergangenen Jahren organisiert der Förderverein Biosphäre Schaalsee auch in diesem Jahr wieder eine Sammelbestellung für regionales Wildblumensaatgut.
Wer im Frühjahr 2022 mit der Anlage für eine artenreiche und bunte Blühfläche im Garten aktiv werden und damit den Insekten helfen möchte, kann ab sofort über den Förderverein Biosphäre Schaalsee in Zarrentin am Schaalsee Wildblumensaatgut bestellen. Dafür wird eine Sammelbestellung angeboten, denn aufgrund der hohen Nachfrage haben Saatgutlieferanten mittlerweile Mindestbestellmengen festgelegt. Interessierte können ihre Bestellung bis zum 18. Februar 2022 mit Angabe der geplanten Flächengröße sowie der Bodenbeschaffenheit um Beispiel der benötigten Blühmischung beim Förderverein unter der Telefonnummer 038851-32136 oder per E-Mail an info@biosphaere-schaalsee.de aufgeben. Je nach Blühmischung liegt der Preis für das Saatgut zwischen 1 Euro und 2 Euro pro 10 Quadratmeter. Das Saatgut sollte auf Rohboden ausgebracht werden.
Die Bestellaktion ist Bestandteil des Projektes „Biosphäre blüht“, das vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe, dem Förderverein Biosphäre Schaalsee und der Stiftung Biosphäre Schaalsee im Sommer 2018 initiiert wurde, um dem starken Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten entgegenzuwirken. Mittlerweile wurden in diesem Projekt auf privaten, öffentlichen und landwirtschaftlichen Flächen freiwillig bereits über 90.000 Quadratmeter mehrjährige Blühflächen aus regionalem Wildblumensaatgut in der Region angelegt, um das Nahrungsangebot für Insekten langfristig zu erweitern.
Auf einigen dieser Flächen wird der Projekterfolg seit dem Jahr 2019 durch ein begleitendes wissenschaftliches Monitoring des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe gemessen. Neben den Pflanzen der Blühflächen wurden auch die Häufigkeiten von Insekten wie Wildbienen, Schmetterlingen, Schwebfliegen, Heuschrecken, Laufkäfern, Wanzen und Zikaden erfasst. Auf den Untersuchungsflächen im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee wurden insgesamt 2019 und 2020 jeweils etwa 60 verschiedene Wildbienenarten nachgewiesen. Darunter befanden sich über 10 in Deutschland (potenziell) gefährdete Arten, die zum Teil in größerer Zahl vorkamen. Bei einer beobachteten Mauerbienenart lag die letzte dokumentierte Beobachtung in Mecklenburg-Vorpommern über 120 Jahre zurück. Des Weiteren unterstreichen die Ergebnisse, dass der Artenreichtum der Insekten in natürlichen Lebensräumen wie Trockenrasen am höchsten ist. Wo diese jedoch nicht möglich sind, ist die Anlage von mehrjährigen Blühflächen eine sinnvolle Alternative, wobei jedoch eine entsprechende Pflege der Blühflächen und das Vorhandensein geeigneter Nistmöglichkeiten in der Nähe notwendig sind. Beschattung und Vergrasung der Flächen sind sowohl für die Wildpflanzen als auch für die Insekten eher ungünstig. Außerdem ist ein vielfältiges und langfristiges Blütenangebot wichtig für die Insekten. Dies ist durch die auf die hiesige Region abgestimmten Blühmischungen, die jetzt beim Förderverein bestellt werden können, gewährleistet.